Kreis Bad Duerkheim Kultur bei Tee

Blickfang im Chinesischen Garten des Mannheimer Luisenparks: das Teehaus.
Blickfang im Chinesischen Garten des Mannheimer Luisenparks: das Teehaus.

Eistee, Jasminöl, pulverisierter grüner Tee und Buttercreme als Stabilisator – das soll in diesem Jahr der Renner des Kultursommers im Chinesischen Garten des Luisenparks werden. „Eine Torte aus grünem Tee ist einmalig“, sagte Mannheims ehemaliger Erster Bürgermeister Norbert Egger, der heute Vorsitzender des Freundeskreises chinesischer Garten mit Teehaus ist. Doch auch das kulturelle Programm im asiatischen Ambiente kann sich sehen lassen.

Der 2001 eröffnete Garten habe nichts von seiner Faszination und und Attraktivität eingebüßt, findet Parkchef Joachim Költzsch. Und mittlerweile ist das kleine Stückchen Heimat im südchinesischen Duojingyuan-Stil auch im Reich der Mitte bekannt. Ein Fernsehteam des chinesischen Staatsfernsehens präsentierte Teehaus, Garten und Luisenpark in einem viertelstündigen Beitrag, machte Mannheim beim Milliarden-Volk noch ein bisschen bekannter. Mit Erfolg: „Wir hatten gerade am Sonntag Besuch von 20 Chinesen, die extra aus Freiburg gekommen sind“, erzählte Teehausbetreiberin Shuli Meng. Das Programm aus Vorträgen, Musik und Spiel vom 13. Mai bis zum 16. September soll hingegen den deutschen Besuchern China ein wenig näherbringen. Entstanden ist unter Mithilfe der Sinologin Claudia Schünemann wieder ein kunterbuntes Programm mit einigen offensichtlichen und vielen versteckten Höhepunkten. Der „Alptraum der Roten Kammer“ ist einer der offensichtlichen Höhepunkte. Im Vorjahr war der Sinologe Volker Häring mit seinem Bildvortrag über Fahrradreisen durch China zu Gast. Am 8. Juni kommt er mit seinem Rockensemble in den Luisenpark. Westliche Rockmusik – gespielt auf chinesischen Instrumenten und mit einem kleinen Augenzwinkern dargeboten. Der „Traum der roten Kammer“ ist einer der beliebtesten Liebesromane Chinas – in Kreisen der Chinafreunde haben sich die vier Berliner längst einen guten Ruf erspielt und gastieren zum ersten Mal im Luisenpark. Bereits zum fünften Mal steht das Kinderensemble Xiao Bai Fan aus Mannheims Partnerstadt Qingdao auf der Seebühne. Im Rahmen des Seebühnenzaubers am 4. August zeigen die rund 30 Kinder ihren farbenprächigen und hochkarätigen Auftritt aus Tanz, Gesang und Akrobatik – „und jeder Menge Spielfreude“, wie Parkchef Költzsch ergänzte. Die historische Verbindung der Metropolregion zu China wird im Vortrag „August Olbert – Bischof von Qingdao“ am 5. Juli deutlich. Sabine Hieronymus beleuchtet Leben und Wirken des aus Dossenheim stammenden Geistlichen, der von 1926 bis 1953 in China wirkte. Politisch wird es hingegen bereits am 17. Mai beim Vortrag „Karl Marx: In China ,geblieben’ in Deutschland vertrieben’“. „Zu seinem 200. Geburtstag geht es dabei um die Wertigkeit seines Denkens in den beiden Ländern“, erklärte Egger. Spielerisch wird es hingegen beim ersten Spieleabend „Go & Tee“. Einen Spieleabend habe er schon länger auf dem Wunschzettel, sagte Költzsch. Am 23. August bekommen die Besucher eine Einführung in das Brett-Strategiespiel, das in China zu den „vier Künsten der Gelehrten“ zählt, aber auch für Anfänger geeignet ist. Das und noch viel mehr haben die Parkverantwortlichen zusammengetragen. Und dazu schmeckt jeweils besonders gut die Grüne-Tee-Torte, die sich Konditormeister Karl-Heinz Schieb vom Traditionscafé Herdegen für die Einweihung des chinesischen Gartens im Jahr 2001 ausgedacht hat und die es nun exklusiv im Teehaus zu verkosten gibt. Noch Fragen? Das komplette Programm, Informationen und Anmeldungen für die verschiedenen Veranstaltungen unter www.luisenpark.de oder Telefon 0621/410050.

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