Kreis Bad Duerkheim Kommentar: Einfach peinlich

Unabhängig von der Frage des

Denkmalschutzes hätte darüber

gesprochen werden müssen, was aus dem Grab Bürckels wird.

Denkmalschutz verbindet man in der Regel mit den schönen Hinterlassenschaften aus vergangenen Zeiten. Mit Fachwerkhäusern oder dem Hambacher Schloss. Doch es gibt eben auch die „unbequemen“ Denkmale, die an Terror und Diktatur erinnern. Eine ganze Reihe von Bauten und Kunstwerken aus der NS-Zeit gehört dazu. Und eben auch das Grab des früheren Gauleiters Josef Bürckel, der im NS-Staat keine unbedeutende Rolle spielte. Wie damit umzugehen ist, darüber gab es schon heftige und kontroverse Debatten, auch die Auffassung „weg damit“ war gelegentlich zu hören. Was dabei verkannt wird: Die real existierenden Überreste lösen bei der Nachwelt einen ganz anderen Effekt aus als Worte. Sie vermitteln anschaulich, dass das Nazi-Regime direkt vor unserer Haustür agiert hat. Deshalb sind die Denkmale wichtig. In der Neustadter Verwaltung ist das Grab Josef Bürckels dagegen als Privatsache behandelt worden. Obwohl dem Oberbürgermeister, davon kann man ausgehen, sehr wohl bewusst ist, dass es historisch bedeutend ist. Deshalb hätte unabhängig von dem Denkmal -schutzaspekt darüber diskutiert werden müssen. Spätestens dann wäre klar geworden, dass es schon aus rechtlichen Gründen nicht möglich ist, das Grab einfach zu entfernen. So wie es gelaufen ist: einfach peinlich.

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