Kreis Bad Duerkheim Kein Geld mehr in alte Garage

Das Domizil der Erpolzheimer Feuerwehr mit der Fahrzeuggarage.
Das Domizil der Erpolzheimer Feuerwehr mit der Fahrzeuggarage.

Im Feuerwehrhaus in Erpolzheim wird vorerst keine neue Entfeuchtungsanlage eingebaut. Der VG-Bauausschuss will von der Verwaltung erst ein Konzept für die künftige Unterbringung der Wehr und ihrer Gerätschaften. Denn die alte Garage, so wurde gemutmaßt, ist auf die Dauer nicht mehr tragbar.

Baudezernent Jürgen Menge (SPD) sah im Einbau einer Entfeuchtungsanlage eine schnelle Abhilfe für die derzeitige Situation, die er als untragbar bezeichnete – „auch wenn es uns den stolzen Betrag von rund 22.000 Euro kostet.“ Denn die feuchte Luft im Untergeschoss des Kindergartens habe dazu geführt, dass Geräte rosten und sich auf Kleidung Schimmel bilde. Auch ein Entfeuchter aus dem Baumarkt habe hier nichts ausrichten können. Die Ursache für die erhöhte Feuchtigkeit liegt laut Verwaltung an den alten Bruchsteinwänden. Eine Abdichtung der Kellerwände von außen sei zu teuer. Abhilfe schaffen kann aus Sicht eines Fachbüros nur eine Entfeuchtungsanlage, die man mit den eingebauten Rohren koppeln könne. Auf Nachfrage von Barbara Reibold-Niederauer (CDU), ob bauliche Veränderungen geplant sind, sagte Menge: „So weit sind wir noch nicht.“ Es gebe hier aber „einige Dinge mit der Ortsgemeinde zu besprechen“. Dabei müsse geklärt werden, wo Wehrschulungen und -versammlungen künftig stattfinden sollen. Einige Ausschussmitglieder monierten, dass nicht klar sei, mit welchen Stromkosten man durch eine solche Anlage zu rechnen habe. „Es rächt sich jetzt, dass wir bei der Verabschiedung des Feuerwehrkonzepts kein bauliches Konzept dabei hatten“, sah sich Robert Gesing (SPD) in seiner damaligen Kritik bestätigt. „Wir hätten besser das eine oder andere Fahrzeug verschoben und das Geld besser in neue Überlegungen in Erpolzheim investiert.“ Fest stehe, so Gesing, dass in der Garage keine Versammlungen mehr verantwortet werden könnten. Deshalb sei es nicht richtig, „Energie zum Fenster hinauszuschmeißen“. Er verlangte von der Verwaltung eine Antwort auf die Frage: „Wie sieht die Feuerwehrarbeit in Erpolzheim in Zukunft aus?“ Von einer Investition in ein Provisorium halte er nichts. Ihm ging es darum, den Druck im Sinne der Wehr zu erhöhen. Menge erinnerte daran, dass die Gemeinde bei der Erschließung des Neubaugebiets „Nord“ eigentlich vorgehabt habe, dort ein Gerätehaus zu bauen. „Sie hat sich dann aber dagegen entschieden“, bedauerte er. Erhard Freunscht (CDU) sah keinen Grund, in Erpolzheim ein ähnliches Gerätehaus zu bauen wie in Kallstadt. „Wenn man keine großen Ansprüche hat, kann man die alte Garage ja durch eine größere ersetzen“, schlug er vor. Schulungen könnten künftig im Rathaus stattfinden. Das Fahrzeug könnte wieder in einer Garage untergebracht werden. „Damit würden wir ein Ärgernis beseitigen, das seit 20 Jahren besteht.“ Maria Drewitz (SPD) und Friedrich Rohlfing (FWG) wollten wegen der Gefährdung des gesamten Gebäudes die Entfeuchtungsanlage nicht ganz aus dem Blick verlieren. Architekt Wolfgang Schneider (Grüne) versicherte jedoch, dass ein feuchter Keller kein Gebäude zum Einsturz bringe. Aus Sicht von Bauamtsleiter Thomas Bayer könne man die Situation beider Ortswehren nicht vergleichen: „Die Erpolzheimer brauchen im Gegensatz zu den Kallstadtern kein weiteres Fahrzeug.“ Wenn man in Erpolzherim neu bauen wolle, müsse man auf die grüne Wiese, wo kein Baurecht bestehe. Auf das geplante Baugebiet am Fußballplatz als Standort angesprochen, meinte Bayer, dass dies erst entwickelt werden könne, wenn die Renaturierung des Bruchs beendet sei. Außerdem gehöre das Gebiet dem Turnverein. Mit Ortsbürgermeister Alexander Bergner sowie der Feuerwehr soll zunächst über weitere Optionen gesprochen werden. Bis dahin wurde das Thema vertagt.

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