Kreis Bad Duerkheim Kein Extramodell für Ellerstadt

Ellerstadter Eltern hätten sich weiter eine flexiblere Betreuung gewünscht.
Ellerstadter Eltern hätten sich weiter eine flexiblere Betreuung gewünscht.

Weil sie ihre Kinder nicht von Montag bis Donnerstag verpflichtend in die Ganztagsschule geben wollten, hatten einige Eltern Unterschriften gesammelt. Sie setzten sich für den Erhalt des flexiblen Angebotes der Betreuenden Grundschule in Ellerstadt ein. Die neue Ganztagsschule am Standort Friedelsheim/Gönnheim sieht eine Betreuung der Kinder von montags bis donnerstags bis 16 Uhr vor. Das „Wachenheimer Modell“ ergänzt diese Ganztagsschule durch eine Betreuung zwischen 12 und 13 Uhr (Montag bis Donnerstag) und von 12 bis 16 Uhr am Freitag. Während der Besuch der Ganztagsschule verbindlich ist, ist das bisherige Angebot bis 13 Uhr und am Freitag bis 16 Uhr unverbindlich. Die Ganztagsschule wird vom Land bezuschusst. Die beruflichen Anforderungen an die Eltern würden immer größer, die Frage nach flexibler Betreuung ihrer Kinder werde weiter steigen und das Problem immer wieder aufkeimen. So argumentierte Marcus Scholz von der CDU für die Weiterführung einer flexiblen Betreuungsform am Standort Ellerstadt. Man rede über eine Stunde an vier Tagen die Woche oder 5000 Euro zusätzliche Kosten, das würde die Verbandsgemeinde „einen Spauz kosten“, so Scholz, aber die Stunde Ausweitung würde halbtags arbeitenden Eltern erheblich weiterhelfen. Diesen Druck werde man nicht mehr los, prophezeite Scholz. Die SPD halte an dem einstimmigen Beschluss des Verbandsgemeinderates vom Dezember 2017 fest, gab Klaus Huter (SPD) zur Antwort. Im Schulträgerausschusses sei das Thema ausführlich vorberaten worden, Schulleitung und Schulelternvertretung hätten sich eindeutig für die Ganztagsschule ausgesprochen. „Warum sollte das auf einmal nicht mehr gültig sein?“, meinte Huter. Erst einmal beobachten, wie die Ganztagsschule anlaufe und dann sehen, was man flankierend noch machen könnte, empfahl Huter. Auch die Freien Wähler wollten am Votum von Schule, Schulelternbeirat, Verbandsgemeinderat und ADD festhalten, bekräftigte Peter Fleischer (FWG). Es sei bekannt, dass Klagen der Eltern über das starre Angebot der Ganztagsschule nach einem Jahr abflauten, weil beispielsweise Freizeitbeschäftigungen der Kinder wie Musikunterricht in die Nachmittage integriert würden, sagte Fleischer. Sonderwünschen nachzugeben gefährde die Ganztagsschule und was man Ellerstadter Eltern zugestehe, müsse man auch den Eltern von Gönnheim und Friedelsheim zugestehen, daher lehne man den CDU-Antrag ab. „Dass wir gegen den Antrag der CDU sind, heißt nicht, dass wir gegen die Eltern sind“, betonte Fleischer. Wolfram Meinhardt zeigte sich über den CDU-Antrag überrascht. Man habe seit Dezember 2017 über das Thema diskutiert, einen Antrag wie den jetzt von der CDU gestellten, hätte man sich „früher gewünscht“. Diese eine Stunde zusätzlicher Betreuung könnten die Eltern auch privat organisieren, sagte Meinhardt, man wecke sonst nur Begehrlichkeiten. Davon seien in Friedelsheim/Gönnheim keine bekannt und man wolle nur den Familien gerecht werden, erwiderte Scholz. Man müsse allen gerecht werden, „wo ist die Grenze?“, fragte Hans-Jürgen Häfner (SPD). Walter Disteldorf (CDU) beantragte namentliche Abstimmung über den CDU-Antrag, das wurde abgelehnt, der Antrag selbst mit 13 Nein gegen acht Ja-Stimmen der CDU und einer Enthaltung von Helmut Panzel abgelehnt. Dem nachfolgenden Zusatzantrag der CDU, die Nachmittagsbetreuung bis 14 Uhr auf ein Jahr zu begrenzen, bis sich die entsprechende Elterninitiative organisiert habe, wurde nicht stattgegeben. Der Abstimmung, an der bisherigen Beschlusslage festzuhalten, verweigerte sich die CDU und rückte vom Ratstisch ab. Der Verbandsgemeinderat vergab die Arbeiten für die Erneuerung der Spielfeldmarkierungen in der Ellerstadter Schulsporthalle für knapp 5800 Euro und beschloss den Kauf von Schulmöbel für Ellerstadt für 12.600 Euro, weil die erste Klasse in Ellerstadt zweizügig und ein weiterer Klassenraum benötigt wird. Tanja Barczyniski wurde als Gleichstellungsbeauftragte für interne Angelegenheiten der Verbandsgemeinde Wachenheim bestätigt.

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