Kreis Bad Duerkheim Jobcenter in Zahlen

8933 Personen aus der Stadt Neustadt oder dem Landkreis Bad Dürkheim sind Mitglied einer Hartz-IV-Bedarfsgemeinschaft. Davon sind 6464 erwerbsfähig – die übrigen sind entweder Kinder unter 15 Jahren oder aus den unterschiedlichsten Gründen nicht arbeitsfähig. Das Verhältnis Stadt-Landkreis liegt bei etwa 40:60. 1800 Betroffene sind sogenannte Aufstocker, die eine Arbeit haben, aber so wenig verdienen, dass es nicht reicht, den Lebensunterhalt selbst zu tragen. Die Arbeitslosenzahlen liegen rund drei Prozent über dem Vorjahresniveau, wobei das Jobcenter noch keine Erklärung dafür hat. „Wir haben überproportionale Zugänge bei türkischen und polnischen Kunden. Das ist eine Entwicklung, wie in der Region nur wir sie haben. Das mag mit Erntehelfern zusammenhängen und sicher auch mit der geänderten Freizügigkeit für Arbeitnehmer aus Osteuropa durch die EU-Erweiterung“, sagt Geschäftsführerin Silvia David. So hätten polnische Arbeitnehmer mittlerweile bereits nach einem Monat sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung Anspruch auf Arbeitslosengeld II, wenn sie ihre Arbeitsstelle unverschuldet verloren hätten. Das Jobcenter hat einen Jahrsetat von 52,6 Millionen Euro, davon gehen über 43 Millionen Euro an die Leistungsempfänger. 5,3 Millionen Euro sind als Verwaltungskosten eingeplant, vier Millionen Euro stehen im Eingliederungsbudget für Qualifizierungsmaßnahmen zur Verfügung. Weil die Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst nicht eingepreist waren, schichtet David eine Million Euro vom Eingliederungsbudget in den Personaletat um: „Das tut man nicht gerne, aber ich kann es nicht ändern.“ Im Leistungsbereich kommen beim Jobcenter auf einen Mitarbeiter 110 „Kunden“. Bei den unter 25-Jährigen lautet die Quote 1:75. Im Vermittlungsbereich beträgt sie 1:178. Hier gibt die Arbeitsagentur ein Wunschverhältnis von 1:150 vor. Dass dem in Neustadt nicht entsprochen wird, hängt mit der Bildung einer zweiköpfigen Projektgruppe zusammen, die sich ausschließlich um Arbeitslose kümmert, die länger als 24 Monate nicht vermittelt wurden. In Neustadt werden 476 Langzeitarbeitslose gezählt, im Landkreis 746. „Der Bereich ist mir wichtiger, da müssen wir ansetzen, wenn wir etwas erreichen wollen“, so David. (wkr)

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