Kreis Bad Duerkheim „Himmelsbrot und Gruß aus dem Paradies“

Gaumenfreuden: für die geplante Renovierung der Martinskirche veranstaltete die Kirchengemeinde eine „biblische Weinprobe“.
Gaumenfreuden: für die geplante Renovierung der Martinskirche veranstaltete die Kirchengemeinde eine »biblische Weinprobe«.

Gut Essen und Trinken für einen guten Zweck, nämlich für die Innenrenovierung der Gönnheimer Martinskirche: Am Freitagabend machten sich gut 50 Besucher im bis auf den letzten Platz besetzten protestantischen Gemeindehaus auf eine „Kulinarische Reise durch die Bibel“.

Für die Gerichte hatten die Gönnheimer Landfrauen unter der Federführung ihrer beiden Vorsitzenden Andrea Kolleth und Ellen Swillus gesorgt, die dazu passenden Weine waren gestiftet. Empfangen wurde man mit einem Glas Eymannschen Sekt. Schon die mit Olivenzweigen, Granatäpfeln und Zitronen hübsch dekorierten Tische machten Lust auf das Kommende. Bevor der erste Gang aufgetragen wurde, sprach Oberkirchenrat Manfred Sutter das Tischgebet. Mit „Himmelsbrot und Gruß aus dem Paradies“ war der erste Gang überschrieben, er bestand aus Moretum, ein römischer Brotaufstrich aus Schafskäse, Kräutern und Knoblauch, Ziegenkäse mit Feigensenf und einer Pflaume im Speckmantel. Wie aktuell klangen doch die Tischmanieren aus Jesus Sirach, vorgetragen von Pfarrerin Andrea Jung: „Beim Wein spiele nicht den starken Mann, er hat schon viele zu Fall gebracht….“ Wolfram Meinhardt stellte seinen dazu passenden Sauvignon Blanc vor, eine Sorte, die um die Jahrtausendwende Einzug in Deutschland gehalten habe. Silke Meinhardt präsentierte einen fruchtigen Lemberger aus dem elterlichen Weingut Meinhardt-Hild. Mit „Der Tod ist im Topf“ war eine Wein-Käse-Suppe mit Honig und Mandeln überschrieben und zwar wegen einer Geschichte aus der Bibel, laut der aus Unkenntnis Bitterkürbis oder Teufelsapfel in einem Gemeinschaftssuppentopf gelandet war. Laut einer Umfrage einer amerikanischen Zeitung sei der Ruf „das Essen ist fertig“ eine der beliebtesten Aufforderungen, sagte Pfarrerin Jung. So war passenderweise der Rindergulasch im Brotteig mit „Nach Hause kommen und das Essen ist fertig“ überschrieben. Ein Silvaner und ein Merlot, beide aus 2017 und vom Weingut Eymann, waren die perfekte Ergänzung dazu, sie wurden von Ingeborg Eymann vorgestellt. Den Abschluss der sich über drei Stunden hinziehenden kulinarischen Reise war der „Hochzeitskuchen Kanaan“, ein Grießkuchen mit Rotweinzwetschgen. Die dazu gereichte Gewürztraminer Spätlese aus dem Weingut Koeth-Weber beschrieb Klaus Weber ihres üppigen Buketts wegen als die „orientalischste Sorte“ der heimischen Weinpalette. Den Abschluss bildete ein Ruländer (Grauburgunder) Beerenauslese, eine Rebsorte, die Johann Seeger Ruland 1711 in einem Weingarten in Speyer fand und verbreitete, so Wolfram Meinhardt. Und so wurde der Abend organisiert: Nachdem der Speiseplan stand, hatte Silke Meinhardt ihn an die Winzer weitergegeben und mit ihnen die Weine abgesprochen. Zwei Tage lang hatten Kolleth und Swillus die Speisen vorbereitet, am Freitagabend trugen sie sie mit vier Kolleginnen auf. Emily Bischof war am Klavier zu hören.

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