Hassloch Ferienprogramm: Suche nach dem Schatz im Koffer

Betreuerin Alizee Schorr und die Rallye-Teilnehmer
Betreuerin Alizee Schorr und die Rallye-Teilnehmer

Jedes Jahr organisiert das Haßlocher Jugendzentrum Blaubär ein Ferienprogramm. Der Offene Kanal Haßloch steuert immer eine zweitägige Schnitzeljagd bei. Dieses Mal sind nur Jungs dabei. Keine leichte Aufgabe für die Betreuerinnen.

Egal in welchem Alter, Gruppen entwickeln gerne mal eine gewisse Dynamik. Die Jungs im Alter von zwölf bis dreizehn Jahren, die an der Stadtrallye teilnehmen, bilden da keine Ausnahme. So hat Julia Weidt einige Probleme, die sieben Teilnehmer im Zaum zu halten. Während ihre Kollegin Alizee Schorr die letzten Vorbereitungen trifft, versucht sie, die Vorstellungsrunde zu moderieren. Es gibt ein kleines Spiel. Jeder muss drei Eigenschaften von sich auf verschiedene Zettel schreiben, anschließend wird geraten, zu wem sie gehören. Immer wieder gefährden Auseinandersetzungen über den FCK, Anime (in Japan produzierte Zeichentrickfilme und Serien) und das Videospiel Fortnite den reibungslosen Ablauf. Die Aufmerksamkeit und Konzentration für länger als ein paar Minuten auf einem gewissen Thema zu halten, gestaltet sich schwierig.

Keine guten Aussichten für eine Schnitzeljagd, bei der mit Hilfe einer Karte verschiedene Rätsel gelöst werden müssen. Weidt lässt sich aber nicht entmutigen, zumal dann ihre Kollegin dabei sein wird. „Alizee kann besser mit Kindern“, sagt sie hoffnungsvoll. Die beiden haben sich beim OK Weinstraße kennengelernt. „Und weil sie sich mal über meinen Umgang mit Kindern lustiggemacht hat, habe ich sie mit ins Boot geholt“, erzählt Weidt. „Damit sie mal zeigen kann, dass sie es besser macht.“

Schnitzeljagd mit Hund

Nachdem die Kinder mit einem weiteren Spiel zumindest etwas ausgepowert sind, beginnt endlich die Schnitzeljagd. Auch Hund Emma ist dabei, leistet allerdings keine große Hilfe und lässt sich von der ausgelassenen Stimmung der Kinder anstecken. Immerhin kostet sie die Jungs einiges an Kraft, immer wieder müssen sie sich an der Leine abwechseln. An insgesamt neun Stationen sollen die Jungs mithilfe einer Karte versteckte Zettel finden. Auf denen befinden sich Fragen oder Rätsel, die fürs Weiterkommen gelöst werden müssen. Eigentlich war die Schnitzeljagd – passend zum OK – multimedial geplant. Weidt und Schorr hatten aber Vorbehalte, die Kinder mit teurem Equipment auszustatten.

Die Stationen beginnen recht leicht – wie viele Punkte hat ein Würfel? – und werden immer schwieriger. Aber auch die Betreuerinnen haben während der Schnitzeljagd komplizierte Situationen zu bewältigen. So klingeln die Jungs immer wieder an verschiedenen Haustüren. Nicht jeder Haßlocher zeigt dabei Verständnis für den Streich. Eine Frau möchte vom Fenster aus eine Grundsatzdiskussion führen. Dafür ist keine Zeit. Die Betreuerinnen trommeln die sieben Unruhestifter zusammen und sprechen ein kleines Machtwort. Siehe da, die Kinder halten sich daran. Vielleicht auch, weil der Fund des Schatzes in greifbare Nähe rückt.

Kleine Problemlöser

Auf einem Spielplatz ist es dann so weit. Der Schatz im Reisekoffer ist gefunden. Leider durch ein Zahlenschloss gesichert, doch auch dieses Rätsel wird mit Bravour gelöst. Dann können sich endlich alle über die Süßigkeiten im Inneren hermachen. Zufrieden? „Ich mag diese Spannung nicht, wenn man so lange nicht weiß, was man bekommt“, sagt einer der Jungs. Wie es ihm dann wohl vor Weihnachten oder seinem Geburtstag gehen müsse, fragt sich Weidt. „Kein Problem“, meint er. „Über meine Alexa (Sprachassistent) kann ich abhören, was meine Eltern mir für Geschenke auf Amazon bestellt haben.“

Bei der Schnitzeljagd am nächsten Tag wird er sich allerdings wieder gedulden müssen. Was Weidt und Schorr dann geplant haben? „Auf jeden Fall noch mehr anstrengende Spiele, bevor es losgeht.“

Info

Ferienprogrammheft 2022 unter www.blaubaer-hassloch.de; Terminanmeldung, solange Plätze verfügbar sind, Telefon 06324 935460, E-Mail blaubaer@hassloch.de.

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