Kreis Bad Duerkheim Der Fluss als Chance für die Seilbahn
Mit einer Seilbahn zur Bundesgartenschau 2023 einschweben – diese Idee soll Wirklichkeit werden. Nach Auskunft der Mannheimer Bundesgartenschau-Gesellschaft wird es eine direkte Verbindung vom Haupteingang des Luisenparks über den Neckar in die Nähe des Haupteingangs des neuen Buga-Geländes auf „Spinelli“ geben. Die Route soll in relativ direkter Linie über den Neckar und durch die Feudenheimer Au verlaufen. Bei der Bundesgartenschau in Koblenz 2011 konnten die Besucher bei der Fahrt mit der Seilbahngondel 115 Höhenmeter hinauf zur Festung Ehrenbreitstein einen herrlichen Blick über Rhein und Mosel genießen. Die Seilbahn war zweifellos eine der Attraktionen der Koblenzer Schau. Dass die Heilbronner für ihre aktuelle Buga in diesem Jahr auf eine Seilbahn verzichtet haben, kommt Mannheim wohl gar nicht ungelegen. So drängt sich der Eindruck der ständigen Wiederholung gar nicht erst auf. Nachdem auf Beschluss des Mannheimer Gemeinderats der beliebte Luisenpark als Austragungsort der Bundesgartenschau 1975 in die Veranstaltung 2023 miteinbezogen werden soll, hat sich für die Organisatoren der Bundesgartenschau die Frage gestellt, wie die Besucher zwischen den beiden Buga-Flächen hin und her wechseln können. „Zahlreiche Optionen, wie Besucher zwischen dem Spinelli-Park und dem Luisenpark transportiert werden können, wurden geprüft. Bis auf die Seilbahn wurden alle anderen Optionen aus ökologischen oder ökonomischen Gründen verworfen. Busse und Bahnen sind nicht attraktiv“, sagt Michael Schnellbach, Chef der Mannheimer Bundesgartenschau-Gesellschaft. Ein Angebot mit selbstfahrenden Fahrzeugen sei auf der schwierigen Strecke über den Neckar technisch nicht lösbar. Weil zur Sicherheit trotzdem Personal an Bord mitfahren müsste, würde dies auch zu aufwendig, meint Schnellbach. Dagegen ließe sich mithilfe von Seilbahn-Kabinen die rund 2,5 Kilometer lange Strecke zum neuen Buga-Gelände im Spinelli-Park schnell und bequem überwinden und mit der Attraktion eines „Gondelflugs“ über den Neckar verbinden. Wie die Organisatoren schwärmen, könnten so zu Stoßzeiten bis zu 2500 Besucher pro Stunde transportiert werden. Diese könnten dann in den 46 rundum verglasten Kabinen auch noch einen einzigartigen Ausblick auf den Fluss und die Stadt genießen. Die Route der Seilbahn steht nach Prüfung unterschiedlicher Varianten fest. Sie werde vom Hügel am Haupteingang im Luisenpark neben den Haupteingang des Buga-Geländes in „Spinelli“ führen, sagt Schnellbach. Also auf ziemlich direktem Weg über den Neckar und durch die Au. Die Kosten sieht der Buga-Chef im einstelligen Millionenbereich. „Wir haben uns aber entschieden, die Seilbahn nicht zu kaufen, sondern nur die Beförderungsleistung für die Dauer der Buga einzukaufen. Damit fahren wir wesentlich günstiger“, betont er. Aktuell werde eine Ausschreibung der Beförderungsleistungen vorbereitet. Der Bau soll bis Ende 2022 erfolgen. „Im ersten Quartal 2023 läuft der Testbetrieb“, blickt er voraus. Für die Abwicklung der großen Ströme des Besucherverkehrs spielt die Seilbahn nicht die Hauptrolle. Das Konzept der Organisatoren sieht vor, dass ankommende Besucher zuerst das neue Gartenschau-Gelände auf „Spinelli“ besuchen. ÖPNV- und Busreisende werden direkt zum Haupteingang gebracht, für Besucher, die mit dem Auto anreisen, wird es einen Shuttle-Service von den Großparkplätzen geben. Allein auf Spinelli warten 63 Hektar Gartenschaufläche auf die Besucher. Es wird daher über den Verleih von E-Rollern nachgedacht. Anschließend gibt es die Möglichkeit, mit der Seilbahn weiter in den Luisenpark zu fahren. Auch von dort soll es mit dem Shuttle wieder zurückgehen zum Ausgangspunkt des Besuchs wie den Parkplätzen, erläutert Schnellbach den möglichen Rundkurs. Allerdings werden beide Parks an einem Tag für viele Besucher wohl kaum zu schaffen sein, räumt Schnellbach ein.
