Laumersheim CDU scheitert an Kandidatenfrage

Arno Wieber will kein Ortsbürgermeister mehr sein.
Arno Wieber will kein Ortsbürgermeister mehr sein.

Ausgerechnet die Partei, die in Laumersheim den Ortsbürgermeister stellt, wird bei der Gemeinderatswahl am 9. Juni nicht zur Wahl stehen: die CDU. Ortschef Arno Wieber nennt das Fehlen von Kandidaten als Grund. Und er selbst will auch nicht mehr antreten.

Sehr lange hat sich Arno Wieber bedeckt gehalten, wenn man ihn auf eine zweite Kandidatur und die CDU-Listenaufstellung ansprach. Der 65-jährige Laumersheimer, der 2019 die Bürgermeisterwahl gegen Amtsinhaber Thomas Diehl (SPD) gewann, muss jetzt aber eingestehen: Mit nur noch fünf CDU-Mitgliedern im Ort sei es nicht möglich, eine Kandidatenliste zu erstellen. Der Vorstand war für fünf Jahren schon offen für die Kandidatur von Nichtmitgliedern und habe auch jetzt wieder mehrere Bürger gefragt, doch ohne Erfolg.

Auf Anfrage meint Wieber, der entscheidende Punkt sei heutzutage, ob sich Personen zusammenfänden, die sich vom Alter oder den Interessen her ähnelten, „sonst kommt keine Gruppe oder Interessensgemeinschaft zustande“. Diese Gemeinsamkeiten ließen sich im Namen der CDU, die aktuell drei Ratsmandate hat, also offenbar nicht finden, während SPD (vier Sitze) und FWG (fünf Mandate) jeweils eine Kandidatengruppe präsentieren konnten. Die CDU-Fraktionsmitglieder Sven Birgmeier und Peter Piekenbrock finden sich jetzt auf der Liste der Freien Wähler wieder.

Das Ende des Laumersheimer Ortsverbands der Schwarzen bedeute das jedoch nicht, meint Wieber. Er bedauert aber, dass die Idee einer Fusion von CDU-Verbänden in umliegenden Orten aus „verschiedenen Gründen“ nicht umgesetzt werden konnte.

Wieber strebt keine zweite Amtszeit an

Von einer erneuten Bürgermeisterkandidatur hat Wieber Abstand genommen und nennt dafür berufliche und private Gründe. Aber er bringt auch ein Argument, das in vielen Orten des Landes bemüht wird, um Kandidatenmangel zu erklären: die kommunalen Finanzen und die Forderungen und Auflagen übergeordneter Behörden zum Zwecke des Haushaltsausgleichs. Der finanzielle Rahmen der Ortsgemeinden und deren Spielraum für eigene Projeke sei stark einschränkt.

Um ein Fazit seiner Amtszeit als Ortsbürgermeister gebeten, nennt Wieber den Glasfaserausbau, der allerdings immer noch nicht abgeschlossen sei. Zum Teil müssten nachträglich Leitungen verlegt werden, was zu erneuten Bürgersteigproblemen führe. Außerdem nennt er die Vergrößerung der Kita „in kurzer Zeit und in einem für die beiden Gemeinden Laumersheim und Großkarlbach übersichtlichen finanziellen Rahmen“. Für die geplante Erneuerung der Goethe- und der Schillerstraße müsse noch die Zuschusszusage des Landes abgewartet werden.

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