Kreis Bad Duerkheim Braumeister jetzt Baumeister

Es gibt bekanntlich kein Bier auf Hawaii. In Speyer wird seit 8. Dezember keins mehr gebraut. Die Hausbrauerei Domhof ist abgebaut und wird saniert. Freunde des Gerstensafts müssen sich dennoch nicht um Nachschub sorgen. Die Braumeister Franz Müller und Johannes Kabs haben die Tanks vollgemacht. Ab Ende Januar wird neuer Sud angesetzt.

Aus dem Gastraum des Domhofes hat der Durstige seit dem Nikolaus-Bock-Anstich im Dezember keinen Blick mehr auf die Sudkessel hinter dem Tresen. Die Hausbrauerei ist Baustelle, die Braumeister sind Baumeister. Sie steuern die Arbeiter, packen mit an und erleben täglich Überraschungen. „Das ist eben ein altes Haus“, sagen Kabs und Müller. Zum ersten Mal seit ihrer Gründung vor 27 Jahren wird die Hausbrauerei saniert. Aber nun gleich von Grund auf. Die Gerätschaften sind auseinandergenommen. Sudkessel, Läuterbottich, Kühlung, Pumpen werden überholt und müssen vor dem Neustart wieder zusammengebaut werden. Mauern, Decken, Fenster, Elektrik, Sanitär – alles kommt auf den neuesten technischen Stand. „Es wird heller, großzügiger“, sagt Kabs. „Die Brauerei selbst bleibt jedoch die alte“, ergänzt er und beruhigt damit Puristen und Kenner, die das Domhofbier schätzen, wie es bisher ist. So solle es auch bleiben, wenn die Sanierung Ende Januar beendet ist. Bis dahin reicht, was bei einer Temperatur von 1 Grad in den sechs 3000-Liter-Tanks im Keller liegt, sind die beiden Experten zuversichtlich. Nur der Nikolaus-Bock ist ausverkauft. Ein Jahr lang ist die Sanierung geplant worden – unter maßgeblicher Beteiligung beider Braumeister. Auch der Zeitpunkt ist extra gewählt: „Jetzt in der kalten Jahreszeit sind keine großen Feste, Anfang des Jahres läuft das Geschäft ohnehin etwas ruhiger, und vor allem der Biergarten ist dicht“, erläutert Müller, warum jetzt gearbeitet wird. Verantwortlicher Architekt ist Erich Philipp aus Schifferstadt. Eine sechsstellige Summe wird investiert. Die Sanierung ist jetzt voll im Gange. Für alle erforderlichen Gewerke seien Speyerer Firmen beauftragt worden. Wenn die Bauarbeiten beendet und die Brauerei wieder zusammengebaut ist, können die Baumeister wieder zu Braumeistern werden und einen neuen Sud ansetzen. Zwei bis drei davon kommen pro Woche in den Kessel. „Vier Wochen dauert es vom Sud bis an den Hahn“, so Kabs. Anfang Februar beginnen die Vorbereitungen für den Maibock. Am 30. April wird er angezapft. Dann ist das aktuelle Sortiment wieder komplett. Helles, Dunkles und helles Weizen gehören dazu. „Wir freuen uns schon, endlich wieder brauen können“, sagen die Braumeister. Bis dahin stehen noch eine andere Sanierung und eine Ruhepause an. Weil in der Küche ein neuer Küchenblock eingebaut wird, ist der Domhof vom heutigen Montag bis Donnerstag geschlossen. Am Freitag, 16. Januar, 16 Uhr, fließt wieder Bier, und in der Küche dampft es.

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