Donnersbergkreis Suche nach der „Schmelz“

Kennen Sie diesen Ort aus dem östlichen Donnersbergkreis? Dann schicken Sie uns die Lösung per Postkarte, Kennwort „Bilderrätsel
Kennen Sie diesen Ort aus dem östlichen Donnersbergkreis? Dann schicken Sie uns die Lösung per Postkarte, Kennwort »Bilderrätsel«, an die RHEINPFALZ-Lokalredaktion, Luitpoldstraße 20, 67806 Rockenhausen, oder per E-Mail an reddonn@rheinpfalz.de. Gerne mit einem kurzen Text, woran Sie den Ort erkannt haben oder was Sie mit ihm verbinden. Einsendeschluss ist Mittwoch, 27. März. Zu gewinnen gibt es dieses Mal eine RHEINPFALZ-Tasse. Der Gewinner unseren jüngsten Luftbildrätsels ist Werner Gabel aus Bad Dürkheim.

Die Eisenschmelz liegt zwischen Hochstein und Schweisweiler, an der Einmündung Richtung Imsbach – „in diesem Dreieck, für Fremde und Eilige etwas versteckt“, wie Werner Moster aus Bisterschied findet. Bei Volker Wasem aus Sankt Alban wirft der Standort Fragen auf. Das Rätsel sei ihm leicht gefallen, schreibt er über das Anwesen, aber: „Ich weiß nur nicht die genaue Anschrift. [...] Es gehört zur VG Winnweiler – und gehört zum Ortsteil Hochstein?“ Richtig vermutet. „1742 hatte in Hochstein die bekannte Hugenottenfamilie Guinand (später ’Gienanth’) die Grundlage für ihr pfälzisches Eisenhüttenimperium gelegt“, heißt es auf der Homepage der VG Winnweiler unter der Rubrik Hochstein. Noch detaillierter schreibt es unser Leser Horst Böhmer aus Höringen. Die Eisenschmelz sei „mit Hochofen, Gießerei, Hammerwerk, Arbeiterwohnungen sowie einem Herrenhaus mit Park“ errichtet worden – zunächst dank Erzfunden in Imsbach. „1938 wurde das Werk in die ebenfalls der Familie Gienanth gehörende, circa zwei Kilometer südöstlich gelegene Kupferschmelz verlagert“, berichtet Böhmer. Von 1941 bis Ende des 20. Jahrhunderts stellten die Seitz-Werke in der Eisenschmelz Automaten her. Ein Industriemuseum im Kreis? Heute steht die Eisenschmelz unter Denkmalschutz, soll als Wohn- und Gewerbepark hergerichtet werden – und ist ein „Zeugnis früher Industrialisierung am Donnersberg“, wie der Mauchenheimer Werner Siebold findet. Oder, schreibt Albrecht Jung: „ein einzigartiges Zusammenspiel von Industriearchitektur, Geschichte und Landschaft“. Den Breunigweilerer erinnern „das Herrenhaus mit dem Glockentürmchen und der Innenhof [...] tatsächlich an ein kleines Schloss. Es wäre sehr zu wünschen, dass nach den Zeiten des Verfalls hier endlich etwas Schönes entsteht.“ Vielleicht liefert Volker Langguth-Wasem ja die passende Idee: „Eigentlich sollte der Donnersbergkreis hier ein Industriedenkmal oder ein Industriemuseum einrichten – zur Tourismusförderung im Kreis“, findet er. Lange hegte die Eisenschmelz einen Dornröschenschlaf. Mittlerweile aber hat sich hier so manches angesiedelt. Kunstschmiedin Sandra Geruschkat etwa habe hier seit 2004 ihre Werkstatt, teilt Horst Böhmer mit. Und einige „Luftbild-Rätseler“ weisen auf die Craftbeer-Brauer von „Schnorres“ hin. Die lagerten ihren Gerstensaft zunächst im hiesigen Eiskeller. Und bieten heute dort Bierproben an. Ferien-, Wohn- und Arbeitsort In den vielen Zeilen, die die Leser uns liefern, fällt auf: Viele Lebenswege führten an der „Schmelz“ vorbei. „Als Kind für mich bei jeder Vorbeifahrt faszinierend – wer schmilzt warum und wie Eisen? Ein Mysterium – und daher fest in der Erinnerung, also schnell zu erkennen“, schreibt Thomas Göhring aus Albisheim. Und auch bei Alexander Schott weckte das Eisenschmelz-Foto Kindheitserinnerungen. Weil seine Großeltern hier wohnten, habe er als Kind einige Ferien dort verbracht, schreibt der Bischheimer. Ob er dabei auch Eva Becker aus Hochstein einmal traf? Auch sie kennt den Gebäudekomplex bestens: „Ich selbst habe auf der Eisenschmelz gewohnt in Hausnummer 15 und habe viele schöne Erinnerungen an diese Zeit“, schreibt die Hochsteinerin, die „das Herrenhaus mit seinem Innenhof“ und „das kleine Türmchen auf dem Dach mit der Uhr“ als Anhaltspunkte auf unserer Aufnahme entdeckte. Andere gingen auf dem Gelände einst ihrer Arbeit nach – so wie Jürgen Gutsmuths aus Kirchheimbolanden, der fünf Jahre lang bei der Firma Reinhard Maschinenbau als Dreher arbeitete und beim Luftbildrätsel einen Erfolg verbuchte: „Normalerweise erkenne ich keine Ortschaften bei den Bilderrätseln, aber meinen ehemaligen Arbeitsplatz habe ich beim ersten Anblick erkannt.“

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