Donnersbergkreis Leblos und eine löchrige Zone

Machte gegen Lerchenberg 16 Punkte: Lukas Ruther.
Machte gegen Lerchenberg 16 Punkte: Lukas Ruther.

«KIRCHHEIMBOLANDEN.» Enttäuschender letzter Heimauftritt in der Landesliga-Saison am vergangenen Samstag: Mit 65:72 (32:34) verlor die Herrenmannschaft des TV Kirchheimbolanden mit einem mutlosen Auftritt gegen den abstiegsbedrohten Vorletzten SC Lerchenberg. Egal ob Sieg oder Niederlage morgen, 18 Uhr, beim Pfalzrivalen TSV Towers Speyer-Schifferstadt: Der TVK wird auf dem sechsten Platz die Runde 2018/2019 abschließen.

Der Negativtrend der letzten Wochen hält an. Nach zweiwöchiger Wettkampfpause fand der Turnverein gegen den SC Lerchenberg nicht einmal ansatzweise seine in der Hinrunde noch so gut auf das Parkett gebrachte Leistung. Bereits im ersten Viertel kauften die bis in die Haarspitzen motivierten Rheinhessen dem TVK den Schneid ab. „Das war rein gar nichts. Leblos!“, kritisierte TVK-Abteilungschef Slavko Strock im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Statt mit einer direkten Mann-Mann-Verteidigung dem Gegner von Beginn an den Schneid abzukaufen, bauten wir Lerchenberg mit einer löchrigen Zone selbst auf und luden die Gäste zu Drei-Punkte-Treffern förmlich ein. Wir waren unachtsam bei den Rebounds, leisteten uns unglaublich viele Fehler – da passte nichts zusammen.“ Der TVK lief mit Ausnahme des noch an der Hand verletzten und nicht zum Einsatz kommenden Tom Dreyer in Bestbesetzung auf, der Sportclub hatte solch ein großes Potenzial wie beim TV Kirchheimbolanden nicht im Team – und dennoch bestimmte der Tabellenneunte die meiste Zeit über das Spiel. Zwar konnte sich der Turnverein nach dem schwachen Start bis zum Seitenwechsel wieder herankämpfen, den Rückstand verkürzen und die schwache Partie auf niedrigem Niveau im dritten Durchgang bei knapper Führung offen gestalten (49:48, 30.), das fatale Ende folgte jedoch im vierten Viertel. Mit zwei Dreiern ging Lerchenberg in der 36. Minute 63:58 in Führung und hielt den knappen Vorsprung bis in die Schlussphase (68:65). Mit einem Drei-Punkte-Abschluss wollten „Kibos“ Korbjäger den Ausgleich erzwingen und kurz danach mit der „Stop-the-Clock“-Taktik, bei der mit Fouls immer wieder die Spieluhr angehalten wird, die späte Wende herbeiführen. Doch beides misslang. Mit einem 16:24 verlorenem Schlussviertel „krönte“ der TVK seine schwache Vorstellung und ermöglichte dem SC Lerchenberg einen überraschenden Auswärtserfolg. „Wir haben den Anfang und auch den Schluss total verpennt“, sagte Strock. „Gegen diesen Gegner hätten wir ohne Wenn und Aber gewinnen müssen. Schade, dass wir nicht mehr Ehrgeiz und Mut im letzten Heimspiel der Saison hatten!“ Egal wie die Partie morgen ausgeht, der TVK bleibt Sechster Das Saisonziel wurde frühzeitig erreicht – der Klassenerhalt! Eigentlich alles okay. Oder? Zufrieden ist das Team und auch Abteilungsleiter Slavko Strock aufgrund der Leistungen in der Rückserie nicht. Fünf Niederlagen in den letzten sechs Spielen sind keine gute Bilanz 2019. Gar nicht auszudenken, wenn der TVK nicht solch ein komfortables Punktepolster bis zum Jahreswechsel angesammelt hätte. So lief die Hinrunde doch lange Zeit wie am Schnürchen. Nach starkem Saisonstart frönten die Kreisstädter an der sonnigen Tabellenspitze und wetteiferten die ersten beiden Saisonmonate mit den Topteams TSG Heidesheim SV Goethe Mainz. Der Einbruch in der zweiten Saisonhälfte mit dem Sturz von Platz zwei auf sechs ist dramatisch und – wie Strock mitteilt – auch nicht wirklich erklärbar, da das Potenzial im Team vorhanden sei. Nach den jüngsten Pleiten und vor allem der peinlichen 65:72-Heimniederlage am letzten Samstag gegen den SC Lerchenberg stehen die Zeichen am letzten Spieltag ebenfalls nicht auf Sieg, zumal die Towers als Tabellendritter eine gute Runde spielen und gerade in eigener Halle eine Macht sind. So spielten sie TV Kirchheimbolanden (gegen SC Lerchenberg): Radloff (18 Punkte), Heiner Thauern (17), Ruther (16), Jung (4), Braun (3), Kopcan (3), Weinsheimer (2), Vatter (2), Dreyer, Friedrich.

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