Karlsruhe Rebellisches Aroma

Prost. Die Speyerer Domhof-Brauerei hat ihren ureigensten Auftrag wieder einmal perfekt erfüllt. „Domcraft“ ist fertig. So heißt der zweite ursprüngliche Gerstensaft, mit dem das Brauhaus auf der in den vergangenen Jahren entstandenen Welle der sogenannten Craft-Biere mitschwimmt. Das stimmt so – und auch wieder nicht. Denn die Braumeister Johannes Kabs und Franz Müller stellen ihre Biere grundsätzlich nach alter Brauertradition her. Das schätzt der Bierkenner, der Liebhaber genießt es. Das ist beim jüngsten Kind aus dem Sudhaus auch wieder so. „Rebellisch, fruchtig, kraftvoll“, beschreibt Kabs den Gerstensaft mit schillernd-kupfriger Farbe und cremig-weißem Schaum. Verwendet wurde die Hopfensorte „Callista“. Sie sorgt für einen „Duft nach tropischem Obst und bringt Aromen von Mandarine, Orange und frischer Stachelbeere“, schwärmt Braumeister Kabs von dem „Neuen“. Die übrigen Zutaten neben dem Aroma Hopfen sind klassisch: Wasser, Gerstenmalz, Hefe. Das ergibt eine Stammwürze von 12,9 Prozent bei einem Alkoholgehalt von 4,9 Prozent. „Es ist derselbe Biertyp wie das ,Domcraft 500’, das wir voriges Jahr zum Jubiläum ,500 Jahre Reinheitsgebot’ gebraut haben. Wir wollen ,Domcraft’ möglichst neben unseren anderen Sorten etablieren“, erläutert er die Pläne, die Produktpalette zu erweitern. Die beiden Brauer haben das Rezept wieder selbst ersonnen, und sie entwickeln es kontinuierlich weiter. „Wir überlegen uns aktuell eine Craft-Version für den kommenden Sommer und die damit verbundene Biergartensaison“, kündigt er an. Das Glas vom Vorjahr hilft erneut, den Genuss zu vervollständigen. Es unterstützt durch die feinere Glasdicke und den auseinandergehenden Glaskörper das spezielle Aroma des Bieres. Wer probieren will, muss sich sputen. Mehr als einen Tank voll gibt es nicht. Wenn er leer ist, ist er leer.

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