Karlsruhe Rückkehr der Luchse

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Der Wildpark Rheingönheim wird ab Frühjahr mit einer neuen Attraktion aufwarten: einem Luchsgehege. Die Eintrittspreise erhöht die Stadt unterdessen deutlich.

Ein Zuhause haben Luchse im Wildpark seit Jahrzehnten – ein artgerechtes allerdings schon seit längerer Zeit nicht mehr. Nachdem ein schwerer Sturm das alte, rund 500 Quadratmeter große Gehege am 2. Juli 1999 schwer verwüstet hat, ist der Maschendrahtzaun immer nur notdürftig geflickt worden. Zehn Jahre hat der Förderverein Wildpark gebraucht, um die Finanzierung eines neuen, 2000 Quadratmeter großen Geheges zu stemmen: 100.000 Euro investiert der Verein in die Arbeiten, die für das Frühjahr geplant sind. In drei voneinander abtrennbaren Bereichen sollen künftig drei der Wildkatzen leben und von einer Besucherplattform aus beobachtet werden können: ein Pärchen und ein altes Tier, das schon das stolze Luchsalter von 17 Jahren erreicht hat und derzeit im Heidelberger Zoo darauf wartet, dass sein neues Domizil fertiggestellt wird und es in den Ludwigshafener Süden zurückkommen kann. Der Luchs hat stürmische Zeiten nicht nur miterlebt, als sein Gehege zerstört wurde. Vor gut zehn Jahren stand gar der Fortbestand des 1963 eröffneten Wildparks auf der Kippe. Letztlich sei das der Auslöser für die Gründung des Fördervereins gewesen, erinnert sich der Vorsitzende Wilhelm Wißmann. Mit rund 95.000 Besuchern im Jahr 2014 ist der Wildpark die nach der Bibliothek am zweithäufigsten besuchte Freizeiteinrichtung der Stadt. „Der Wildpark mit den vielen verschiedenen Tierarten, die zum Teil frei herumlaufen, aber auch das Jahresprogramm locken immer wieder neue Besucher an“, sagt Baudezernent Klaus Dillinger (CDU). Und: Der Park stelle einen wichtigen Naturraum dar. Elf Fledermausarten haben dort zum Beispiel eine Heimat gefunden. Die Stadt lässt sich das im Jahr rund 610.000 Euro kosten, wovon 370.000 Euro Personalkosten für einen Förster, drei Tierpfleger und zwei Kassierer sind. Bei Erlösen von rund 500.000 Euro – etwa jeweils die Hälfte Einnahmen und Zuschüsse – bleibt ein deutliches Defizit von gut 100.000 Euro. Für das Jahr 2015 erwartet die Stadtverwaltung ein ähnliches Ergebnis. Um den Fehlbetrag zu verringern, hat der Stadtrat nun beschlossen, die Eintrittspreise zum 1. Januar zu erhöhen. Neu ist nicht nur die Anhebung der Preise um 25 bis 50 Prozent je nach Art der Eintrittskarte, sondern auch der Umstand, dass die Familienkarte auf zwei Erwachsene und zwei Kinder beschränkt wird. (hess)

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