Karlsruhe Moderne trifft auf Mittelalter

Studenten und Laserscanner bei der Arbeit.
Studenten und Laserscanner bei der Arbeit.

Moderne Zeiten im altehrwürdigem Kloster Maulbronn: 20 Studenten der Polytechnic University of Valencia, der Aristotle University of Thessaloniki und der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HsKA) haben das Weltkulturerbe neu vermessen um ein dreidimensionales Modell zu schaffen. Und dabei kommen modernstes Laserscanning und Photogrammetrie zum Einsatz.

Finanziert wird das Hochschulprojekt über Mittel aus dem Programm „Die Verantwortung für Vergangenheit und Zukunft – die Geomatik für die Erhaltung des kulturellen Erbes“ der Baden-Württemberg-Stiftung. Das alte Kloster haben die Studenten dabei mit Laserscantechnik digitalisiert. Innerhalb weniger Minuten wird dabei eine dreidimensionale und millimetergenaue „Punktwolke“ als Computerdatei erzeugt. Die Datei kann anschließend als Grundlage für ein exaktes 3-D-Modell am Bildschirm herangezogen werden, über das sich auch Forscher weltweit mit dem Kloster beschäftigen können. Im Kloster Maulbronn stellte dabei die Modellierung der filigranen gotischen Fenster eine besondere Herausforderung für die Studenten dar, teilt die HsKA mit. Die Forschergruppe von Professor Dr. Heinz Saler (Studiengang Geodäsie und Navigation) habe bei dem Projekt zudem großen Wert darauf gelegt, das historische, aber dennoch selbst aus heutiger Sicht moderne Bewässerungssystem des Klosters, digital wieder zum Leben zu erwecken. Das System diente demnach einst nicht nur der Versorgung der Klosterseen und der klostereigenen Mühlen mit Wasser, sondern auch der Frischwasserversorgung, Abfallbeseitigung, Entwässerung und der Bewässerung während trockener Jahreszeiten. Auf einer Fläche von zwölf Quadratkilometern hätten die Erbauer des Klosters mit natürlichen Verlaufen und künstlichen Gräben teilweise imposante Höhenunterschiede überwunden, so Saler. Neben der Visualisierung des Klosters und des Bewässerungssystems dienen die Ergebnisse der studentischen Forschung der Bauforschung an der Universität Heidelberg, dem Landesdenkmalamt Baden-Württemberg sowie dem Landesbetrieb Vermögen und Bau. Das Modell soll zudem nach der Fertigstellung über das Internet der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

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