Karlsruhe Kleiner Grenzverkehr

Der in Lauterbourg ansässige Eurodistrikt Pamina und das regionale Verkehrsforum Trans-Pamina wollen sich gemeinsam dafür einsetzen, den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Raum Pfalz, Elsass und Baden zu verbessern. Ein sogenanntes Weißbuch, in dem konkrete Ziele genannt sind, wurde jetzt dem Eurodistrikt überreicht.

Trans-Pamina macht darin hauptsächlich drei Vorschläge. Zwei sollen den Verkehr zwischen Haguenau und Baden-Baden (Bus) beziehungsweise Rastatt (Bahn) verbessern, einer hat die Bahnlinie Strasbourg-Lauterbourg im Fokus, die mit der Linie Wörth-Lauterbourg verknüpft werden soll, deren Bahnen dann im Stundentakt rollen sollen. Der Verein Trans-Pamina schlägt dazu auch vor, eine stillgelegte Bahnlinie zu reaktivieren (Verbindung Rastatt-Haguenau) und das Örtchen Roeschwoog bei Haguenau quasi zu einem Drehkreuz im ÖPNV des Grenzgebiets zu machen. Bereits Anfang Mai hatten sich Kommunalpolitiker aus Baden, Elsass und Pfalz mit Vertretern der Länder und der Aufgabenträger des Schienenpersonennahverkehrs getroffen, um sich über die Verbesserung der grenzüberschreitenden Mobilitätsbedingungen zu verständigen. Magnus Hellmich, Vorsitzender des Vereins Südpfalz-Mobil, einer der Trägerorganisationen von Trans-Pamina, stellte bei dem Treffen die in dem Weißbuch beschriebenen fünf Bausteine vor. Grundlegende Voraussetzung für die Realisierung der vorgeschlagenen Maßnahmen sei der politische Wille beiderseits der Grenzen, betonte Hellmich dabei. Im Weißbuch sind neben den Vorschlägen allerdings keine Kosten angerissen. Trans-Pamina ist ein Zusammenschluss von den Fahrgastverbänden Astus (Elsass), FNAUT (Frankreich) und Pro Bahn (Deutschland), dem Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Bürgeraktion Umweltschutz Zentrales Oberrheingebiet, dem Verein Südpfalz Mobil, der Landesvereinigung Baden in Europa, Vertreter der Kommunen im Grenzgebiet und einigen Privatleuten. Fritz Brechtel (CDU), Landrat des Kreises Germersheim und Vorsitzender des Eurodistrikt Pamina, bezeichnete das an ihn übergebene Weißbuch als wertvolle Arbeit, die das Bürgerinteresse an attraktiven und leistungsfähigen öffentlichen Verkehrsangeboten über die Grenze deutlich mache. Er betonte gleichzeitig, die Rolle des Eurodistrikt bestehe dabei vor allem darin, die zuständigen Akteure zu motivieren, Kompetenzen zusammenzuführen und Mittel zu bündeln sowie für einen reibungslosen Austausch zwischen allen Partnern Sorge zu tragen. (lsb)

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