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Ein Teil der Genesis-Arbeit.
Ein Teil der Genesis-Arbeit.

Das Jahr Eins nach Inbetriebnahme des Stadtbahntunnels endet, dass es Bauarbeitern im kommenden Jahr in Karlsruhe langweilig werden könnte, ist indes nicht anzunehmen. Ein bunter Strauß neuer Baufelder ist geplant – mit Auswirkungen für Verkehrsteilnehmer aller Art. Zwischen Albtalbahnhof und Hauptbahnhof sind beispielsweise in den Sommermonaten Gleisbauarbeiten angekündigt. Das trifft sowohl jene, die mit dem Auto unterwegs sind, wie auch jene, die Stadtbahn fahren. Also auch die S-Bahnen aus der Südpfalz. An den Gleisen gebaut wird im Laufe des Frühjahrs zudem zwischen Südtangente, B36 und Entenfang, wo es immer wieder mal zu Fahrbahnsperrungen und damit verbundenen Staus kommen dürfte.

Zwischendurch wird Ende Juni, Anfang Juli auch noch die Südtangente für ein, zwei Tage gesperrt, weil der dort im Untergrund explosive Altlasten vermutet werden. Auch der Autotunnel in der Kriegsstraße, eben erst eröffnet, wird im März (Richtung Westen) und April (Richtung Osten) gesperrt. Da müssen, wie schon berichtet, die Ventilatoren nachgebessert werden. Hinzu kommt die wandernde Baustelle in der Kaiserstraße, wo nach und nach die Gleise weichen und die Fußgängerzone ihr neues Kleid bekommen soll. Alles in allem, insbesondere mit Blick auf die 10-er-Jahre des aktuellen Jahrhunderts, werden sich die Verkehrsbehinderungen in Grenzen halten. Gründe, um über Staus und „unnötige“ Umwege zu klagen, wird es aber dennoch genügend geben.

Schöpfung im Wartestand

Die Leserinnen und Leser werden sich erinnern, wie sich die Fertigstellung der Kombilösung Monat um Monat, Jahr um Jahr verlängerte. Zuletzt war es ein Wasserrohrbruch, der die Eröffnung des Stadtbahntunnels um ein weiteres halbes Jahr verzögert hatte. Damals gab es den kleinen Seitenhieb aus dem Umfeld von Markus Lüpertz, der – wie vielfach berichtet – für die sieben unterirdischen Stationen der U-Strab insgesamt 14 großformatige und schwergewichtige Kunstwerke vollenden will. Ursprünglich sollte das Gesamtkunstwerk mit dem Titel „Genesis“, also die „Entstehungsgeschichte“, längst für alle Augen sichtbar sein, doch tatsächlich hängen in den Tunnelhaltestellen bisher nur zehn Teile.

Gut verhüllt, denn – wie es inzwischen heißt – zur Kunstmesse „art Karlsruhe“ soll das Werk Anfang Mai erstmals der Fachwelt und gleich danach der Öffentlichkeit präsentiert werden. Falls nicht wieder so etwas wie Corona oder fehlende Ofenkapazitäten in der Zeller Keramikmanufaktur, die Schöpfung ausbremsen. Sechs Jahre, so war es einst vereinbart worden, soll das Werk dann im Untergrund hängen blieben. Wobei bisher nicht bekannt ist, ob diese sechs Jahre ab Eröffnung des Stadtbahntunnel gezählt werden, oder ab dem Zeitpunkt der Enthüllung. Denn die Kunst an der Wand verhindert, dass die Verkehrsbetriebe diese Flächen als Werbeflächen vermarkten können. Am Ende wird es wohl wieder ums Geld gehen – so wie fast immer.

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