Karlsruhe Hochschule ist gefragt

Trotz des demografischen Wandels ist die Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft (HsKA) gut ausgelastet. Rechnerisch gebe es sogar mehr Studienanfänger als Studienplätze, so Professor Frank Artinger, seit Mitte Juli neuer Rektor der Fachhochschule, der erstmals die neuen Zahlen vorstellte. Eine große Nachfrage herrsche zudem bei den Masterstudienplätzen.

Mit insgesamt rund 8200 Studenten erreicht die Hochschule fast den Höchststand des letzten Wintersemesters. In den Bachelorstudiengängen gingen für die 1367 Anfängerplätze 6161 Bewerbungen ein. 1488 Studenten wurden in den Bachelorstudiengängen aufgenommen, 378 bei 299 Plätzen in den Masterstudiengängen (1480 Bewerbungen). Insgesamt gibt es zum Wintersemester 1911 neu immatrikulierte Studenten, da manche auch in ein höheres Semester nach Karlsruhe wechselten. Über 95 Prozent der Bachelor-Absolventen haben spätestens drei Monate nach dem Abschluss eine Arbeit, sagt Artinger. Allerdings werde wegen des demografischen Wandel ein stärkerer Wettbewerb zwischen den Hochschulen um gute Studienbewerber entstehen, prophezeit er. In der Lehre, aber auch in angewandter Forschung, Technologietransfer und wissenschaftlicher Weiterbildung werde die HsKA in Kooperation mit Industrie und Wirtschaft deshalb ihr Profil weiter schärfen und die Gründerkultur auf dem eigenen Campus stärken, so der Rektor. Zudem setzt die Hochschule auf Internationalisierung. Knapp 13 Prozent der Studenten stammen aus dem Ausland und noch wichtiger, rund 40 Prozent machen innerhalb ihres Studiums Erfahrungen in Auslandssemestern oder machen dort eine Abschlussarbeit. Vielen ausländischen Hochschulen. „International gilt die praxisorientierte Lehre der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) als ,best practice’ und damit als Vorbild“, so Artinger. Vor gut zehn Jahren nahm Artinger seine Professur an der HsKA an. Seither habe sich einiges verändert. Mittel in Projekten der Angewandten Forschung haben sich beispielsweise mehr als vervierfacht und betrugen 2016 rund neun Millionen Euro. Neuerungen gibt es auch baulich: Für das nicht mehr sanierungsfähige Gebäude P entsteht auf dem Campus derzeit ein Ersatzbau mit einer Fläche von 3800 Quadratmetern, der voraussichtlich zum Sommersemester 2018 bezugsfertig ist. Gemeinsam mit den seit Juni 2015 fertig gestellten KMU-Innovationszentrum der Steinbeis-Stiftung wurden damit auf dem Campus Baumaßnahmen von rund 40 Millionen Euro mit nicht unerheblichen Eigenmitteln getätigt – die umfangreichsten Baumaßnahmen seit der Entstehung des Hochschulcampus in den 1960er-Jahren, so Artinger.

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