Karlsruhe Einkaufsbummel leichter machen

Das Straßenbahnnetz rund um die Fächerstadt ist unter dem Namen „Karlsruher Modell“ bekannt und gilt für Stadtplaner als Vorbild. Auch mit den Fahrradwegen liegt die Stadt bei Umfragen oft vorn. Nun wollen Wissenschaftler der Hochschule Karlsruhe den Fußverkehr verbessern.

Das interdisziplinäre Forschungsprojekt zur Optimierung der innerstädtischen Fußverkehrswege heißt „Go Karlsruhe!“ und wird vom Land mit insgesamt 1,17 Millionen Euro gefordert. Das Hochschulprojekt gehört nämlich zu den sieben Siegern des von baden-württembergischen Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst ausgelobten Wettbewerbs „Reallabor Stadt“, an dem 27 Forschungseinrichtungen mit Stadtentwicklungsprojekten mitmachen. „Es gibt momentan eine Wiederentdeckung der Füße als innerstädtisches Verkehrsmittel“, begründet der Karlsruher Projektleiter Christoph Hupfer von der Hochschulfakultät für Informationsmanagement und Medien die Entscheidung für das Forschungsthema. „Viele Leute fahren in die Stadt und sind dort dann zu Fuß unterwegs. Deshalb sind konventionelle Formen der Bürgerbeteiligung für dieses Projekt nicht das richtige Instrument“, so Hupfer. Die Fußgänger sollen deshalb an Gehwegen, Haltestellen, Kreuzungen und Ampeln nach ihrer Meinung gefragt werden und können über interaktive Displays und per Smartphone ihre Meinung kundtun. Das bringe auch ein spielerisches Element in die Befragung, sind sich die Wissenschaftler sicher. An der Karlsruher Wissensschmiede gebe es mit insgesamt sieben Professuren im Verkehrsbereich die idealen Voraussetzungen für ein derartiges Projekt, sagte Hochschulrektor Karl-Heinz Meisel, „das hat sonst keine Hochschule in Baden-Württemberg“. Ein wichtiger Aspekt des Forschungsprojekts sei auf jeden Fall die Erhöhnung der Verkehrssicherheit. Der Ausbau des Fußverkehrsnetzes sei ein „logischer Schritt“, sagt Karlsruhes Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD). Deshalb sei das Stadtplanungsamt von Anfang an in das Projekt eingebunden, sagt er und lobt schon jetzt: „Die Hochschule ist für die Optimierung der innerstädtischen Verkehrswege ein kompetenter und verlässlicher Partner“. (ekki)

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