Nachruf Wochenmarkt-Funktionär Hans Karlin ist tot

Abschied von Hans Karlin (1954− 2022).
Abschied von Hans Karlin (1954− 2022).

Wer öfter über den Lauterer Wochenmarkt bummelt, kennt Hans Karlin. Der Blumenhändler, -kenner und -liebhaber vom Donnersberg betrieb nicht nur über Jahrzehnte einen eigenen Stand, sondern vertrat als Vorsitzender des Wochenmarkt-Vereins mit Engagement und Umsicht die Interessen aller Kollegen. Jetzt ist der scheinbar Unverwüstliche mit 67 Jahren gestorben.

Er war ein bodenständiger Nordpfälzer, dem die dauerhafte Tätigkeit im Freien anzusehen war. Aber er war kein grober Klotz, sondern ein leiser, nachdenklicher Mann mit dezidierten Ansichten, dessen aufgeschlossene, immer freundliche Wesensart Kunden anzog und Freunde beglückte. Mit ihm zwanglos zu plaudern machte ebenso Laune wie ein tiefschürfender Diskurs über Gott und die Welt.

Schon seine Eltern waren Gärtner mit eigenem Betrieb in Steinbach und belieferten seit 1956 den Lauterer Markt. Hans Karlin, der in jungen Jahren in einer Musikkapelle spielte, half von Anfang an mit. Ein Studium der Gartenbautechnik an der TU Hannover schloss er 1981 mit einem Diplom als Agraringenieur ab. Außerdem brachte er aus Niedersachsen seine Frau Nellie, die vom Rhein stammt, mit in die Nordpfalz. Im Jahr 2005 erstreckte sich die als Familienbetrieb geführte Gärtnerei − auch Karlins Mutter Brünhilde half allzeit tatkräftig mit − auf 4000 Quadratmeter Gewächshaus und 1,2 Hektar Freiland.

Er habe einen 14-Stunden-Tag, „an Markttagen noch länger“, sagte Hans Karlin, der in Spitzenzeiten bis zu acht Fachkräfte beschäftigte. Unternehmer wollte er nicht genannt werden: „Ich bin selbstständiger Arbeiter“, sagte er. Das Gärtnerwesen betrieb der Blumenmann aus Leidenschaft und mit Leidenschaft. Er war ein Bombenkerl. Ich habe ihn sehr gemocht. Mach’s gut, Hansi.

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