Stadtgespräch Wochenendkolumne zu kostbarem Trinkwasser und dem Veranstaltungstipp Stadtratssitzung

trinkwasser

Zwei Atome Wasserstoff, ein Atom Sauerstoff – zusammen ergibt das Wasser, chemisch H20. Allen geläufig, allen bekannt. Wer morgens im Bad den Hahn aufdreht, sieht sofort eine ganze Menge des wertvollen Stoffs. Ganz selbstverständlich. Vielleicht zu selbstverständlich. Im Haus des Wassers (!) der Stadtwerke Kaiserslautern (SWK) in der Roten Hohl ist es am Dienstag angeklungen: Wir gehen zu sorglos mit dem Wasser um, es ist eine Selbstverständlichkeit, und wo es eigentlich herkommt, darüber machen sich die Menschen, die es täglich brauchen, wenig bis gar keine Gedanken.

Dabei sollte es ein Thema sein, das alle beschäftigt. Es ist ja nicht so, dass jeder sein eigenes Wasser mittels eines eigenen Brunnens hinterm Haus selbst fördert, oder mit einer Zisterne auf dem Dachboden auffängt. Nein. Dafür sollte aber jeder sich ab und an Gedanken darüber machen, wo das Wasser überhaupt herkommt, und warum wir uns sicher darauf verlassen können, dass wir unter den geöffneten Hahn ein Glas halten können und das Wasser anschließend bedenkenlos trinken können.

Viel Wasser fließt den Abfluss hinab

Einer, der sich viele Gedanken übers Wasser macht, ist Arno Mohr. Er ist der Vorsitzende des Zweckverbandes Wasser Westpfalz (ZWW) und stellvertretend für die Verantwortlichen genannt, die sich tagtäglich nicht nur beim Zähneputzen und Kaffeekochen mit Trinkwasser befassen. Im Jahr 1990 verbrauchte ein Durchschnittsmensch in Deutschland rund 145 Liter Wasser am Tag, derzeit rechnen die Statistiker mit rund 120 Litern pro Tag und Mensch. Mohr zählte einige der Posten in dem Gesamtverbrauch auf: 46 Liter werden für die Körperpflege genutzt, 34 Liter werden das Klo runtergespült, mit 15 Litern wird Wäsche gewaschen, mit rund acht Litern wird Geschirr gespült. Lediglich fünf Liter werden dazu verwendet, Speisen zuzubereiten, oder werden einfach getrunken. Schon erstaunlich: Nur ein ganz kleiner Bruchteil unseres Trinkwassers wird dazu verwendet, was der Name nahelegt: Es wird getrunken.

Dass sich Gedanken über die Wasserversorgung gemacht wird, ist ein gutes Zeichen. In das am Dienstag vorgestellte Integrierte Grundwasserbewirtschaftungskonzept 2040 ist viel Zeit, viele Daten und viel Arbeit geflossen. Und: Es ist nicht das erste Konzept seiner Art, bereits vor rund 20 Jahren erkannten die Verantwortlichen, dass es sinnvoll ist, die Sache mit dem Trinkwasser genau zu beobachten. Daten wurden erhoben – Wie viel Trinkwasser wird neu gebildet? Wie viel sprudelt aus den Quellen? Wie viel Wasser verdunstet? – Beobachtungen verstetigt und langfristig aufgezeichnet (neudeutsch: Monitoring).

Veranstaltungstipp: Am Montag, 15 Uhr, ist Stadtrat

Noch ein Veranstaltungstipp zum Schluss: Am Montag, 15 Uhr, tagt der Stadtrat Kaiserslautern im großen Sitzungssaal. Zwei wichtige Fragen werden dort geklärt: Wer sitzt die kommenden acht Jahre als Bürgermeisterin oder Bürgermeister im Stadtvorstand? Was macht die Stadt mit Blick auf eine Schuldenlast von rund einer halben Milliarde (!) Euro? Hintergrundinformationen zur ersten Frage liefert meine Kollegin Claudia Schneider in der heutigen Ausgabe mit einem Beitrag auf der lokalen Titelseite. Zu welchen Bedingungen die Stadt ihre Schulden massiv verringern kann und was das für die Einwohner der Stadt für Folgen haben könnte, das lesen Sie, liebe Leserinnen und Leser, am Montag in der Zeitung – oder am Sonntag bereits auf rheinpfalz.de.

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