Erfenbach „Winterzauber“ mit geschmückten Fassaden und Vorgärten

Der „Winterzauber“ in Erfenbach stimmte am Samstag nicht nur die Dorfbewohner auf Weihnachten ein. In Vorfreude auf das Fest folgten viele Besucher dem adventlichen Angebot örtlicher Vereine und Gruppierungen. Stimmungsvoll waren gegen Abend die geschmückten Hausfassaden und Tannenbäume in den Vorgärten.

Bauernhaus und Schermerhof sind die Anlaufstellen, zwischen denen die Besucher pendeln. Als habe sich halb Erfenbach auf den mit Nadelbäumen und Lichterglanz verzauberten Flecken verteilt, herrscht am frühen Nachmittag reges Leben. Bei zurückgegangenen Temperaturen lassen sich Jung und Alt von der Wintersonne verwöhnen. Vorm Bauernhaus nahe der Kreuzsteinhalle ist fast kein Durchkommen. Mit Girlanden aus Tannen festlich geschmückt präsentieren sich die Fensterbänke des Gebäudes aus rotem Sandstein. Davor knistert ein Holzfeuer, ein Angebot der Kolpingjugend. Sie hat Kinder zum Stockbrot backen eingeladen. „Vorbereitungen wie Stöcke schneiden und Teigmachen haben sich gelohnt“, freut sich Johannes Denzer, den vielen Kindern ums Feuer etwas Romantik bieten zu können.

Winter-Aperol und leuchtende Sterne

Bistrotische sind mit Tannengrün und Kugeln geschmückt. Die Erfenbacher lassen es sich gut gehen. Feuerzangenbowle und heißer Aperol der „Pilsbuben“, einem Verein, in dem sich die ehemalige Straußjungend engagiert, wärmen und schmecken nach mehr. Beate Schellhammer und Ricarda Kiefhaber stoßen mit einem Glas Winter-Aperol an und loben die gemütliche Atmosphäre. Mit kugelartigen roten, gelben und blauen Papiersternen warten Erzieherinnen der Kita Knirps auf. Mit dem Erlös wird die Elterninitiative krebskranker Kinder im Saarland unterstützt.

Mit Dekostoff, Lichterketten und Strohballen herausgeputzt ist der Unterstand im Hof, der gewöhnlich Fahrzeugen vorbehalten ist. Dort hat sich das Kolping-Blasorchester eingefunden. Unter der Leitung von Luisa Ultes verbreitet es mit Melodien wie „Süßer die Glocken nie klingen“ und „Rudolph, the Red-Nosed Reindeer“ musikalisches Flair. Nicht ohne dem Ortsvorsteher mit einem Ständchen zum Geburtstag zu gratulieren. Paul-Peter Götz ist am Samstag 75 geworden. Der lässt es sich trotz seines Organisationsaufwandes für den „Winterzauber“ nicht nehmen und verweist bereits auf ein Konzert des Blasorchesters 2024 im neuen Park auf dem alten Friedhof in Erfenbach.

Eine stimmungsvolle Kulisse

Wie in einer Sardinenbüchse sitzen Besucher im warmen Café des Bauernhauses. Sie lassen es sich bei frisch gebackenen Torten, Tee und Kaffee gut gehen. Keine Pause gibt es für Silvia Schwehm und Renée Lorenz von den „Fünfen im Bauernhaus“. Sie haben hinter der kleinen Theke alle Hände voll zu tun. Und während Sascha Götz mit Sohn Lennox Kunden mit frisch geschlagenen Tannenbäumen aus dem Raum Birkenfeld bedienen und diese einnetzen, Besucher sich auf dem Weg zum Schermerhof an weihnachtlich herausgeputzten Tischen von Jogis Weinwelt umsehen, herrscht vor dem Schermerhof eine ähnlich stimmungsvolle Kulisse.

Kunst und Kultur laden in den kleinen Ateliers zum Schauen, Kaufen und zum Plausch mit Künstlern ein. Dabei sind Iris Altvater, die mit einzigartigen Tiermotiven die Aufmerksamkeit der Besucher weckt und Jürgen Knies-Boulesteix, der zu jeder seiner Malereien eine Geschichte zu erzählen weiß. Während Jürgen Stemler auf dem Dachboden des Eisenbahnmuseums Interessenten die Modelleisenbahn, ein Abbild der Bachbahn zwischen Otterbach und Reichenbach im Maßstab 1:45 erläutert, Bachbahnbrauerei und Bachbahnmuseum besucht werden können, Verkaufsstände mit Handarbeiten und weihnachtlichen Leckereien aufwarten, überrascht der Nikolaus am frühen Abend die Besucher im Schermerhof.

Paul-Peter Götz war in das rot-weiße Kostüm des Weihnachtsmannes mit Rauschebart geschlüpft. Er bereitet Kindern mit einer Gabe aus seinem braunen Jutesack eine Freude. Wohltuend ist in der Dämmerung der Gang durch die Straßen, vorbei an weihnachtlich geschmückten Häuserfassaden und Vorgärten. Kalt ist es geworden.