Kaiserslautern Wie der Vater, so die Tochter

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Zoe Herzog, die achtjährige Schülerin aus Ramstein, holt sich in Spanien den Weltmeistertitel im Kickboxen. Sie eifert damit ihrem Vater und Trainer Kim Herzog nach, der in den Jahren 2002 und 2009 ebenfalls ganz oben in der Weltkonkurrenz stand. Aktuell ist der 37-Jährige amtierender Europameister im Kickboxen und im Taekwondo.

Taekwondo und Kickboxen, auch unter Point Fighting bekannt, zählt eindeutig zur Lieblingsbeschäftigung der Drittklässlerin. Dass sie es jetzt in so jungen Jahren bis zum Weltmeistertitel (U13 bis 25 Kilo) schafft, damit hat sie selbst aber nicht gerechnet. Damit war auch nicht zu rechnen, zumal der Vater erst gar nicht zur Meisterschaft fahren wollte. Klar, Zoe hat sich übers Jahr qualifiziert, aber ob wirklich eine Achtjährige an einer solchen Meisterschaft teilnehmen soll? Er hat Zweifel. Kim Herzog, der seit 15 Jahren in Ramstein die Taekwondo-Schule betreibt, war selbst mehrfach Teilnehmer bei Weltmeisterschaften, weiß um den Stress davor und um den danach auch. Am Ende ist das Team Herzog dann doch noch kurz entschlossen nach Spanien gefahren und mit Gold im Gepäck zurückgekehrt. „Die in meiner Klasse waren erstaunt, dass ich das geschafft habe“, erzählt Zoe von Gesprächen in der Schule. Dort ist sie auch eher als Tänzerin, denn als Kampfsportlerin bekannt. „Ich tanze und singe wirklich gerne“, gibt das Mädel zu, dass es neben der Matte auch andere wichtige Dinge für sie gibt, so wie etwa die Tanz-AG der Schule oder gemeinsames Singen mit den Freundinnen. Gerade ist sie dabei, mit anderen einen eigenen Tanz zu choreographieren. „Mehr so Hip-Hop“, informiert sie. Im Moment hat sie dafür schön Zeit. Der Papa hat das Training zurückgenommen, eine Auszeit ist angesagt. Nicht nur wegen der WM, die Anfang November im spanischen Albir stattfand. Kurz danach hat Zoe den ersten Kinderschwarzgurt, den schwarz-weißen Gürtel gemacht. „Das war anstrengender als die Weltmeisterschaft“, beschreibt die junge Sportlerin die Prüfung, zu der ein Ausdauerlauf genauso gehörte wie Theorie, Formen, Kämpfen und Selbstverteidigung. Sie war nicht die einzige Prüfungsteilnehmerin. Auch in Herzogs Taekwondo-Schule ist Tochter Zoe nicht die Ausnahme. Gut, Weltmeister im zarten Alter von acht, das sind die anderen nicht, aber energisch trainiert wird in allen Altersgruppen. Mehr noch, auf der Matte wird neben dem Sport das Selbstbewusstsein gestärkt und so manche Benimmregel, die wird im Training so ganz nebenbei auch gelernt. „Das gehört zum Alltag, macht allen das Leben leichter, und es macht das Training abwechslungsreicher“, ist Kim Herzog überzeugt von seinem Konzept. Er wollte nie etwas anderes, als auf der Taekwondo-Matte stehen, blickt der Vater von drei Kindern zurück. Genau deshalb hat er die Taekwondo-Schule gegründet. „Ich wollte die besten Taekwondo-Sportler in ganz Deutschland formen“, nennt er seine Ziele, mit denen er bei der Gründung antrat. Heute weiß er, Sport muss Spaß bringen, ob mit oder ohne Turnier. Über 750 Schüler sind bei ihm an den Standorten in Ramstein und Kaiserslautern. Zwei Ausbildungsplätze hat er geschaffen, bildet Sport- und Finanzkaufleute aus. Mit Sebastian Berberich, hat er einen der besten Kickboxer der Welt. Er wurde in Spanien gerade Dritter (Bericht folgt). Und ach ja, den besten Nachwuchs, den hat er mit Tochter Zoe auch in seiner Meisterschmiede. Die will im nächsten Jahr den Titel übrigens verteidigen. Klare Sache. Ihr großes Vorbild, der Papa, der hat ja auch mehrere Titel. Mehr Infos zur Taekwondo-Schule unter www.taekwondo-center.info.

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