Kaiserslautern Wenn Wille und Einsatz stimmen

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Der vom Abstieg bedrohte Handball-Pfalzligist TuS Dansenberg II hat seinen Aufwärtstrend am Sonntag fortgesetzt und sich im Heimspiel gegen Spitzenreiter HSG Eckbachtal einen Punkt erkämpft. Beim 35:35 (20:19) war Patrick Schulze mit neun Treffern der erfolgreichste Schütze bei den Westpfälzern.

„Die erste Halbzeit ging klar an Dansenberg. Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden. Vielleicht hat uns noch das Friesenheim-Spiel in den Knochen gesteckt, aber das soll keine Entschuldigung sein“, sagte HSG-Trainer Thorsten Koch mit Verweis auf das zwei Tage zuvor ausgetragene Benefizspiel gegen den Ludwigshafener Zweitligisten, das zugunsten der Aktion „Freiwurf für Fabi“ stattfand. Der Erlös der Partie kam dem ehemaligen HSG-Spieler Fabian Pozywio zugute, der über mehrere Wochen im Koma lag und sich nun Schritt für Schritt zurück ins Leben kämpft. „Wir haben vor der Pause müde gewirkt, aber Dansenberg hat auch einen super Start erwischt“, räumte Koch ein. Die Zweitvertretung des ambitionierten Oberliga-Spitzenreiters spielte unbekümmert auf und lag im ersten Durchgang phasenweise mit drei Toren in Front. Neben dem neunfachen Torschützen Patrick Schulze traf vor allem Sebastian Benkel hochprozentig. Am Ende standen für den Routinier sieben Treffer zu Buche. „Die Mannschaft hat heute gezeigt, was möglich ist, wenn Wille und Einsatz stimmen. Der Erfolg im Pokal hat uns beflügelt“, sagte Benkel mit Blick auf den überraschenden Sieg im Pfalzpokal-Achtelfinale gegen Ligarivale TSV Kuhardt. Die rund 100 Zuschauer in der stimmungsvollen Dansenberger Sporthalle bekamen von der ersten bis zur letzten Minute ein mitreißendes Offensivspektakel zu sehen. Die Treffer fielen im Minutentakt, und kein Team war in der Lage, sich entscheidend abzusetzen. In der hochemotionalen, aber nur selten unfairen Partie ging es nach der Pause ordentlich zur Sache. Dass die Unparteiischen mehr als einmal voll daneben lagen, sorgte für hitzige Diskussionen auf den Rängen. Nachdem Dansenbergs Max Waitkus nach einem Allerweltsfoul in der 45. Minute glatt „Rot“ sah, waren Zwischenrufe aus dem Publikum wie „Spiel Schach, du Mädchen“, noch das Harmloseste, was sich der angeblich so rüde gefoulte HSG-Spieler von nun an anhören musste. „Die hitzige Atmosphäre hat sicherlich dazu beigetragen, dass wir heute einen Punkt geholt haben“, betonte Benkel, der mit seinem Team in der letzten Viertelstunde einen Vier-Tore-Rückstand wettmachte (23:27/45.). Als TuS-Torhüter Dennis Klingebiel beim Stand von 34:34 eine hundertprozentige Torchance im Stile eines Klasse-Keepers zunichte machte und so Schulze den Weg zum Führungstreffer ebnete, stand die Halle Kopf. Dass Schulze beim Torwurf rüde von den Beinen geholt wurde, hätte zumindest einer der beiden Unparteiischen sehen und ahnden müssen. Der fällige Pfiff blieb jedoch aus, und Eckbachtal kam kurz vor Schluss zum Ausgleichstreffer. „Man muss neidlos anerkennen, dass uns Dansenberg heute ebenbürtig war. Daher hatten wir es auch nicht verdient, hier zu gewinnen“, stellte HSG-Coach Koch nach dem Spiel unmissverständlich klar. Dass Dansenberg dem haushohen Favoriten einen Punkt abknöpfte, war auch das Verdienst von Ersatztorwart Christopher Rincon, der nach der Pause bei vier Siebenmetern eingewechselt wurde und drei davon parierte. Die Lauterer belegen zwar nach wie vor den letzten Tabellenplatz, das rettende Ufer ist nach drei von vier möglichen Punkten aus den letzten zwei Spielen aber wieder in Sicht. So spielten sie TuS Dansenberg: Klingebiel/Rincon (Tor), Schulze (9), Benkel (7), Lamotte (6), Jung (4/1), Wöchter (3/2), Grunau, Daneker (je 2), Dettinger, Jusufbegovic (je 1).

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