Kaiserslautern Vorne fehlt’s an zündenden Ideen

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Händeschütteln im Mittelkreis der Stadion-Baustelle: Der Oberbayer in saarländischen Diensten und der gebürtige Saarlouiser im Trikot des pfälzischen Traditions-Clubs verabschiedeten sich nach dem Wiedersehen auf dem Rasen. Michael Wiesinger hatte eher gut Lachen – der Trainer steuert mit Regionalligist SV Elversberg weiterhin auf Kurs. Fabian Scheffer durfte sich zumindest über seinen zweiten 90-Minuten-Auftritt in Folge freuen. Vom Gastspiel bei der SVE aber kehrte das Team des FCK II mit leeren Händen heim.

Michael Wiesinger – Ex-Profi beim 1. FC Nürnberg und den Bayern, auch als Coach schon in der Bundesliga in Verantwortung – kennt Scheffer aus gemeinsamen Zeiten bei der U 23 des 1. FCN, die Wiesinger vor seiner Beförderung zum Chef des Erstliga-Teams unter seiner Fittiche hatte. Nach Franken hatte es den heute 22-jährigen Scheffer vom 1. FC Saarbrücken aus verschlagen. Über Umwege – Carl Zeiss Jena, SC Paderborn – ist Scheffer bei den Roten Teufeln gelandet und nun wieder „heimatnah“ am Ball. Näher noch als sonst beim Gastspiel des FCK II am Samstag an der Kaiserlinde. Dass er dort mit seinen Kollegen eine 0:1 (0:1)-Niederlage hat quittieren müssen (die RHEINPFALZ am Sonntag berichtete), fand Fabian Scheffer ärgerlich und durchaus vermeidbar. Mit seiner eigenen Leistung zeigte er sich indes „eigentlich zufrieden“. Scheffer agierte auf der linken Abwehrseite solide. Dabei hatte er in Person von Markus Obernosterer ja nicht gerade einen Nobody zu beharken. Der österreichische Neuzugang gilt als so vielversprechende Verstärkungen in Wiesingers Truppe. Über deren rechte Seite lief indes nicht viel, auch deshalb musste Marc Groß, ein Kaiserslauterer im SVE-Trikot, nach 45 Minuten bereits weichen. Einmal allerdings – und das eben in einem entscheidenden Moment – ließ die Lauterer „Linke“ – Scheffer und Tino Schmidt – einem Elversberger zu viel Raum: Matthias Cuntz durfte ungestört diagonal in die Mitte flanken. Dort spurtete Mijo Tunjic aufs Tor zu und köpfte gekonnt – jedoch auch von rotgedressten Abwehrspielern alleingelassen – zum Tor des Tages ein. Da sah auch Raphael Sallinger im Kasten des FCK nicht allzu glücklich aus. Über ihre eigene linke Seite hatten die Hausherren zuvor weit mehr Wirbel entfacht, drei Chancen herausgespielt. Die allerdings verpufften – und viel mehr brachte die hoch gehandelte, mit Zielvorgabe Rückkehr in Liga drei gestartete Truppe am Samstag nicht zustande. „Wir haben hinten gut gestanden, wenig zugelassen“, sah FCK-Coach Konrad Fünfstück seine taktische Vorgabe erfüllt. Zumindest zu großen Teilen – das eine Malheur aus Minute 28 („so ein Gegentor aus dem Nichts“, wie Fünfstück fand) hätte sich durchaus reparieren lassen. Denn nach dem Wechsel hatten die Pfälzer die Partie in Griff genommen. Sich zunehmend in Verlegenheitslösungen flüchtende Elversberger verlegten sich im eigenen Stadion aufs Kontern. Immerhin hätte einer dieser Gegenzüge fast zum 2:0 geführt, Kevin Maek allerdings traf per Kopf aus kurzer Distanz nur das Gebälk. Die Gäste hatten „klar mehr Ballbesitz – aber halt zu wenig daraus gemacht“, wie Kapitän Mario Pokar befand. Auch der nach überstandener Blessur in die Mannschaft zurückgekehrte Thorsten Reiß („es ging, aber die Kraft hat mir am Ende doch etwas gefehlt“) vermisste im Spiel seiner Elf die zündenden Ideen. „Uns haben leider nach vorn die Mittel gefehlt“, resümierte Konrad Fünfstück, der sich ansonsten aber nicht unzufrieden mit der Darbietung zeigte. Er hatte erneut Robert Glatzel – und damit Schwung gebracht. „Schade, dass mir diesmal nicht mehr gelungen ist“, sagt der Joker, der mit zwei Versuchen gescheitert war. So stand denn am Ende die erste Saisonniederlage im vierten Spiel der Lauterer. „Aber die wirft uns nicht um“, ist der Trainer überzeugt. Wenig zufrieden war Michael Wiesinger – mit dem Resultat ja, keineswegs mit der Art und Weise, wie sein Team urplötzlich merklich zurückgeschaltet hatte. Wie das hat passieren können, das „muss ich noch ergründen“, grantelte Wiesinger.

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