Kaiserslautern „Umzug“ an den Vogelwoog
Kaiserslautern und seine Schwäne: Die schier endlose Geschichte um das stolze Federvieh geht in eine neue Runde. Nachdem sich eine Kolonie am Volkspark niedergelassen hatte und schwarze Schwäne an die Kläranlage umgesiedelt wurden, um die Population am Schwanenweiher zu verringern, sind diese jetzt am Vogelwoog aufgetaucht und dort heimisch geworden.
Rückblick: Seit vielen Jahren leben weiße Schwäne im Volkspark, Ende 2011 gesellte sich ein schwarzes Paar Trauerschwäne dazu. Die heile Vogelwelt bekam vor zwei Jahren Risse, als das weiße Paar anfing, auf der Insel im Schwanenweiher zu brüten. Das schwarze Paar mit sieben Küken und ein weiterer schwarzer Altvogel wurden von der Insel vertrieben, waren daraufhin im Volkspark schutzlos dem Fuchs ausgeliefert, der sich alle Küken holte. Die Stadt reagierte und ließ vor zwei Jahren von Vogelschützer Kurt Wilhelm die schwarzen Schwäne einfangen und an die Kläranlage bringen. Dort sollten sie auf einer der Inseln heimisch werden und so vor Füchsen sicher sein. Vor einem Jahr wurden dann auch weiße Schwäne an den Vogelwoog umgesiedelt, die Stadt wollte damit Problemen im Volkspark vorbeugen, die durch die Überpopulation entstehen. Nun hat sich die Schwanenwelt am Vogelwoog wieder verändert. Nachdem die weißen Schwäne dort zunächst ganz verschwunden waren, ist einer zurückgekehrt. Er hat Gesellschaft von zwei schwarzen Schwänen bekommen, die vermutlich von der Kläranlage zum Vogelwoog „umgezogen“ sind und die unser Leser Günther Pitschi vor die Linse bekam. Der dritte schwarze Schwan an der Kläranlage wurde von einem Fuchs gerissen, dort hat nun nur noch ein weißer Schwan sei Revier. Der weiße und die beiden schwarzen Schwäne scheinen am Vogelwoog friedlich miteinander zu leben, wenngleich letztere gerade ausgebüxt sind, von der Feuerwehr nahe des Gewerbegebietes West aufgelesen und an den Vogelwoog zurückgebracht wurden. Solche Ausflüge könne es noch öfter geben, denn die Schwäne wollten ihr Revier erkunden, meint dazu Kurt Wilhelm. Er geht davon aus, dass die Schwäne am Vogelwoog brüten können und die Jungen ziemlich sicher sind. Es gebe zwar keine Insel, aber die Vögel zögen sich in die Sumpfzone zurück, seien dort vor dem Fuchs sicher, der im schlammigen Boden einbreche, wenn er sich den Vögeln nähere. Wilhelm glaubt auch, dass die Schwäne nicht aggressiv sind, sofern sich ihnen niemand nähert. Und das sei ausgeschlossen, denn in dem See herrsche Badeverbot. Einziger Nachteil gegenüber der Kläranlage: Wilhelm befürchtet, dass Spaziergänger die Schwäne füttern. Das sei unbedingt zu unterlassen. „Sie finden am Vogelwoog alles, was sie brauchen“, betont der Vogelschützer. Der weiße Schwan, der noch an der Kläranlage lebt, ist nach den Worten von Wilhelm der Vogel, der im Volkspark am Flügel verletzt wurde und der nicht richtig fliegen kann. Das bedeute aber nicht, dass er immer allein leben müsse. Es könne auch sein, dass ein Schwan, der über die Kläranlage fliegt, sich dort niederlässt. (dür)