Handball TuS Kaiserslautern-Dansenberg: Befreiungsschlag in Köln

Drahtzieher und siebenmaliger Torschütze in Köln: Dansenbergs Jan Claussen (mit Ball).
Drahtzieher und siebenmaliger Torschütze in Köln: Dansenbergs Jan Claussen (mit Ball).

Der TuS Kaiserslautern-Dansenberg gewann dank einer starken kämpferischen Leistung in der Dritten Liga sensationell mit 30:28 (14:16) beim Longericher SC.

Am vergangenen Samstag machten sich die Handballer des TuS 04 Kaiserslautern-Dansenberg auf den Weg in die Domstadt, wo sie um 19.30 Uhr den favorisierten Longericher SC Köln herausforderten. Für beide Mannschaften war es eine wichtige Partie, da der Saisonstart beider Kontrahenten bisher enttäuschend verlief. Die Kölner wollten an ihre starke Leistung beim Unentschieden gegen Spitzenmannschaft TuS Ferndorf anknüpfen, während die Pfälzer nach vier Niederlagen aus den ersten fünf Spielen auf den Befreiungsschlag hofften.

Mit einem „großen Kampf, der endlich belohnt wurde“ (TuS-Kapitän Sebastian Bösing), gelang es, den Gegner niederzuringen. Erfreulicherweise für TuS-Trainer Thomas Weber waren die Schlüsselspieler Jan Claussen und Jonas Dambach nach überstandener Verletzung beziehungsweise Erkrankung wieder voll einsatzfähig. Vor allem Spielmacher Claussen erwies sich, wie gewohnt, als Drahtzieher des Dansenberger Offensivspiels und glänzte zudem mit sieben Treffern auch als Torschütze.

Josip Repusic bester Werfer auf dem Platz

Der TuS startete defensiv sehr stark in die Partie, so musste man in den ersten sechs Minuten nur einen Gegentreffer hinnehmen. Auch im weiteren Verlauf des Spiels agierten die Pfälzer in der Verteidigung konstant stabil: „Wir haben eine gute Abwehr gespielt und die Fehler minimiert“, lobte Weber die Leistung seiner Jungs. Dadurch kam Dansenberg auch immer wieder zu schnellen Tempogegenstößen, wovon vor allem der pfeilschnelle Rechtsaußen Josip Repusic profitierte, der in der sechsten Minute das erste Tor seines Teams zum 1:1 erzielte und insgesamt mit neun Treffern bester Werfer auf dem Platz war.

Nach dem zähen und torarmen Start in die Begegnung entwickelte sich eine ausgeglichene und spannende Partie. Die Führung wechselte mehrfach, doch keine der beiden Mannschaften konnte nachlegen und auf zwei Tore erhöhen. Erst nach 15 Minuten und begünstigt durch eine Zeitstrafe gegen TuS-Kapitän Sebastian Bösing, gelang es den Hausherren, die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen und sich mit einem 3:0-Lauf von 7:7 (15.) auf 10:7 (17.) erstmals etwas abzusetzen. Danach drohte das Spiel der Pfälzer zusammenzubrechen, sie bekamen keinen Zugriff mehr auf die Begegnung und gerieten Stück für Stück weiter ins Hintertreffen. Über 12:8 (18.), 14:9 (22.) und 15:10 (24.) lagen die Gäste beim Stand von 16:11 (25.) mit fünf Treffern hinten.

Die Wende noch vor der Pause

Doch dann folgte die Wende. Mit großem Kampfgeist bäumten sich die Dansenberger auf und konnten postwendend den Rückstand mit einem 3:0-Lauf auf 16:14 (29.) bis zur Pause wieder auf zwei Tore verkürzen. Begonnen durch Jonas Dambach, der sich als sicherer Siebenmeterwerfer erwies. Er verwandelte alle fünf Versuche und war insgesamt siebenmal erfolgreich.

Der Start in die zweite Halbzeit war torreich. Zunächst konnten die Kölner ihre Führung noch behaupten, bevor es dem TuS gelang, mit einem 3:0-Lauf von 19:16 (34.) den 19:19 (38.) Ausgleichstreffer zu erzielen. Nach der erneuten, zweimaligen, Führung für die Hausherren zum 20:19 (41.) und 21:20 (41.) drehten die Gäste aus der Pfalz die Partie mit einem 4:0-Lauf von 21:20 (41.) auf 21:24 (46.). Sie gingen erstmals seit der elften Minute wieder in Führung und setzten sich etwas ab.

Jetzt folgt das Pfalzderby gegen Haßloch

Doch die Domstädter gaben nicht auf und kämpften sich zurück in die Begegnung. So kamen sie in der 49. Minute zum 22:23-Anschlusstreffer. Doch zunächst konnte der TuS mit einem schnellen Doppelschlag wieder auf einen Drei-Tore-Vorsprung erhöhen (23:26, 50.), bevor es den Longerichern gelang, mit einem 3:0-Lauf von 24:27 (53.) auf 27:27 (57.) auszugleichen. Doch statt spannenden Schlussminuten machten die Dansenberger alles klar und ließen sich diesen Sieg nicht mehr nehmen, Schlüsselspieler Jan Claussen zeigte seine ganze Klasse und sorgte mit einem Dreierpack zum 27:30 (60.) für die Entscheidung, bevor Kölns Benjamin Richter zum 28:30 Endstand traf.

TuS-Trainer Thomas Weber nach der Partie: „Wieder eine Steigerung im Vergleich zur Vorwoche. Trotzdem müssen wir weiter hart arbeiten, es gibt noch viel zu verbessern. Ich bin stolz auf die Mannschaft, sie haben 60 Minuten gekämpft und sich am Ende belohnt“. Ein sichtlich erleichterter Kapitän Sebastian Bösing richtete direkt nach der Partie den Blick schon nach vorne: „Ich hoffe wir konnten den Bock endlich umstoßen. Nächste Woche müssen wir im Pfalzderby gegen Haßloch nachlegen“.

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