Kaiserslautern Trainerfuchs Raab setzt erfolgreich auf frühe Attacken

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ALSENZ/HOCHSTÄTTEN. Der größte Erfolg in der noch jungen Geschichte der Spielgemeinschaft zwischen dem TuS Alsenz und dem FV Hochstätten ist eingetütet. Nach Rang fünf, sieben und drei feierte die SG im vierten Jahr den Titel in der Fußball-Bezirksliga Nahe und den Aufstieg in die Landesliga West. Alexander Raab, der Vater des Erfolges, formte in seiner zweiten Spielzeit als Coach ein in der Breite gut aufgestelltes Meisterteam, das vorzügliche Defensivarbeit leistete.

Eine Fußballweisheit von Jupp Heynckes, „Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften“, trifft in der Saison 2015/16 auch auf die SG Alsenztal zu. „Ausschlaggebend für den Titelgewinn war unsere gut funktionierende Defensive. Die Verteidigung fängt vorne an. Unser probates taktisches Mittel war es, Passwege zuzulaufen, die Gegner relativ früh zu stören und sie somit zu langen Bällen zu zwingen“, sagt der 50-jährige Trainer Alexander Raab. Eine sehr gute Hinrunde mit 31 Punkten konnte die SGA mit einer noch besseren Rückrunde und 35 Zählern toppen. Der Meister gewann die meisten Begegnungen (20), kassierte mit Abstand die wenigsten Gegentore (27) und verlor als einziges Team kein Heimspiel. Als Prunkstück der Mannschaft sieht der Coach die Innenverteidigung. Kapitän Andrea Camilleri, lautstarker Dirigent, Stratege und Führungsspieler mit gutem Antizipationsvermögen, sowie Raabs Sohn Jeremias, der wohl zweikampfstärkste Akteur der gesamten Liga, haben sich optimal ergänzt. In Oliver Benz, für diese Klasse ein überragender und kaum zu haltender Außenstürmer, hatte die SGA zudem einen zuverlässigen Torjäger in ihren Reihen. Der 22-Jährige holte sich mit 34 Treffern die Kanone und spielt künftig für den SV Morlautern. „Mit ihm und Philipp Steitz auf der anderen Seite waren wir im Angriff unberechenbar“, sagt Raab, der neben Steitz auch Christian Müller und Philip Schneider, die allesamt aus der C- und B-Klasse kamen, als große Gewinner der Saison sieht. Der oberligaerfahrene Yves Scheuermann gefiel im Mittelfeld als raffinierter und quirliger Ballschlepper. Dabei wollte der 31-Jährige im Oktober nicht mehr unter Raab spielen. „Wir haben nach intensiven Gesprächen dann aber den richtigen Zugang zueinander gefunden. Dass Yves geblieben ist, war ein positiver Knackpunkt“, verrät Raab. Den ehemaligen Regionalliga-Spieler des SV Edenkoben freut es, dass Außenverteidiger Tobias Weiss und „Sechser“ Markus Porr für ihre Verhältnisse nahezu in jedem Spiel ihr Potenzial abgerufen haben. Auch die Umfunktionierung des technisch versierten und schussstarken Oliver Eckhardt zum Außenverteidiger fruchtete. Nach einer ergebnistechnisch kleineren Schwächephase von „nur“ sechs Punkten aus fünf Spielen im Herbst kam schon etwas Unruhe im Verein auf. Doch Raab ließ diese ersticken und verteidigte mit seinem Team die ab dem 17. Spieltag eroberte Tabellenführung bis zum Ende. „Wichtig war auch, dass die Spieler, die nicht im ersten Glied standen, ihre Rolle absolut akzeptiert haben. Wenn sie gefordert wurden, haben sie nie enttäuscht“, so Raab, der vor der Runde den 44-jährigen Torwart-Oldie Sven Deiler „als auch für den Teamgeist wichtigsten Spieler“ rekrutierte. Ersatz-Keeper Christian Koch kam nur zweimal zum Einsatz, zeigte als Nummer zwei aber Stehvermögen. 23 Spieler setzte Raab, der an der Seitenlinie seit eh und je für ein unvergleichliches, permanentes, lautstarkes und wild gestikulierendes Antreiben seiner Mannschaft steht, in der abgelaufenen Meistersaison ein. Ein Vorteil, denn „gegenüber der Konkurrenz waren wir auch in der Breite herausragend aufgestellt“. Für den im Rockenhausener Ortsteil Dörnbach wohnende Raab war es die fünfte Meisterschaft in seiner bereits 20-jährigen Trainerkarriere: Nach einem B- und zwei A-Klasse-Titeln sowie der Landesliga-Meisterschaft war es sein erster Titelgewinn in der Bezirksliga. Der Meisterkader Tor: Sven Deiler (44 Jahre/29 Einsätze/0 Tore), Christian Koch (25/2/0) Abwehr: Tobias Weiss (29/29/0), Jeremias Raab (20/25/0), Andrea Camilleri (27/29/1), Oliver Eckhardt (26/24/3), Tim Rahn (23/1/0), Carlos Cabral Borges (32/1/0) Mittelfeld: Maximilian Bauer (23/21/1), Dominik Geyer (28/12/0), Waldemar Haas (24/18/4), Christian Müller (25/28/1), Markus Porr (28/27/0), Yves Scheuermann (31/28/5), Andreas Schmitt (31/25/0), Igor Schmidt (31/4/ 0), Lars Klein (19/2/1), Patrick Stanczyk (26/12/3), Philipp Steitz (23/29/8), Oliver Benz (22/29/34) Angriff: Philip Schneider (23/26/12), Kamil Frackowiak (27/6/5), Nico Zinser (19/1/1) Trainer: Alexander Raab (50).

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