Kaiserslautern Trainer Fünfstücks Gespür für Joker

Der Joker Kevin Lahn hat dem 1. FC Kaiserslautern II im Saar-Pfalz-Derby gegen den FC Homburg mit einem späten Tor den Sieg beschert. Mit dem 1:0 über den FCH fuhr das Team von Trainer Konrad Fünfstück am Dienstagabend zum zweiten Mal die volle Punktzahl in der noch jungen Regionalliga-Runde ein und kann mit viel Selbstvertrauen die dritte Saisonpartie am Samstag (14 Uhr) beim SC Freiburg II angehen.

„Gegen Freiburg wird es ein ganz anderes Spiel“, richtete Trainer Fünfstück kurz nach der Homburg-Partie bereits den Blick auf die nächste Ligaaufgabe. Natürlich war ihm da noch die Freude über den ganz frischen Erfolg gegen das saarländische Team anzusehen, das er zu den Topmannschaften der Liga zählt. Dieser Einschätzung wurden die Gäste allerdings in der ersten Halbzeit nicht gerecht. Da standen sie sehr tief und brachten das Tor von Julian Pollersbeck nicht einmal auch nur annähernd ernsthaft in Gefahr. Beide Teams boten da eine unterkühlte Derbyvorstellung, wobei die Lauterer spielbestimmend waren und auch zu Torchancen kamen, die sie aber jeweils nicht zu nutzen verstanden. Nach dem Seitenwechsel kam mehr Leben in die Partie. Der FCH legte seine offensive Harmlosigkeit ab und orientierte sich mehr in Richtung Tor der U23-Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Der Homburger Trainer Jens Kiefer fand nach der Partie, dass aufgrund der Leistungssteigerung seines Teams in der zweiten Hälfte ein Unentschieden das gerechte Ergebnis gewesen wäre, und haderte mit dem „vermeidbaren Gegentreffer“. In Sachen „gerechtes Ergebnis“ stimmte Konrad Fünfstück mit seinem Trainerkollegen nicht überein. Er sah den Sieg seiner Mannschaft als „verdient“ an und verwies auf die erste Halbzeit und speziell auf die klaren Torchancen seines Teams. Daran, dass seine Mannschaft am Ende dann doch triumphierte, hatte Fünfstück großen Anteil. Denn er wechselte quasi den Sieg ein. So brachte er in der 66. Minute für den glücklosen Jan-Lucas Dorow Jakub Swierczok und vier Minuten später für den ausgepowerten Mario Müller Kevin Lahn. Mit diesen Auswechslungen bewies Fünfstück, dass er nicht nur mit allen theoretischen Wassern seiner Zunft gewaschen ist, sondern auch die für einen Trainer so wichtige Fortune hat. In der 77. Minute schlugen die beiden Joker zu. Swierczok passte in den gegnerischen Strafraum, Lahn vollendete und wurde nach der Partie zu Recht als Matchwinner gefeiert. Lahn selbst traf nicht nur flach, er hielt auch nach dem Spiel den Ball flach. Wichtig sei nicht er, sondern der Sieg der Mannschaft, sagte er direkt nach dem Schlusspfiff und bemerkte zu seinem Siegtreffer: „Nach so einer Vorlage muss man den Ball einfach reinmachen.“

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