Kaiserslautern Tennisplätze des 1. HCK Erzhütten mutwillig verwüstet
Astrid Kinner und ihre Vereinskollegen sind sauer. „Wir hatten die Plätze am Wochenende von einer Firma gerade herrichten lassen. Und als ich am Donnerstag kam, waren beide Plätze mutwillig verwüstet!“ 2000 Euro hat der Verein laut Kinner für die Arbeiten bezahlt, „damit die Plätze für die ganze Saison bespielbar sind.“ Der alte Sand vom Winter wurde abgetragen, die Ränder wurden gemacht, der aufbereitete Sand neu eingeworfen und der Platz nass gemacht, „dann muss er eigentlich zwei Wochen liegen“.
Dazu kamen die Tennisplätze nicht, denn sie wurden in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag „mit Stollenschuhe mutwillig zerkratzt und tief eingekerbt“, berichtet Kassenwartin Kinner, die jedoch noch etliche weitere Arbeiten in dem kleinen Verein erledigt. „Auf dem rechten Platz wurde ,Ich liebe dich’ großflächig mit Fußballschuhen eingeritzt.“
Der kleine Verein hat kaum Ressourcen
Der 1. HCK (Hockey Club Kaiserslautern) war 1962 als Hockey-Verein gegründet worden, mit dem Tennis-Boom kam in den 1970er Jahren die Tennis-Abteilung hinzu. Mangels Mitgliedern und Finanzen löste sich die Hockey-Abteilung 2007 schließlich auf, so dass der HCK heute ein reiner Tennis-Verein ist. „Wir haben aktuell 64 Mitglieder, davon rund 35 bis 40 aktive, und noch eine Frauenmannschaft. Wir haben also nicht viel Geld, und von der Stadt gibt es ja auch keine Förderung mehr“, schildert Kinner die finanzielle Situation.
Die Plätze erneut professionell herrichten zu lassen, könne sich der Verein nicht leisten, deswegen habe sie selbst versucht, die Löcher so gut es geht zu stopfen und die Plätze erneut abgezogen. „Es kann sein, dass sie nun nicht ganz eben sind“, bedauert sie.
Öfter fliegen Fußbälle auf die Plätze
Schon öfter seien Fußbälle vom benachbarten ehemaligen Hockeyplatz, den sich die Fußballer herrichten wollten, auf die Tennisplätze geflogen, „und die Bälle werden dann mit Fußballschuhen geholt, wie man an den Stollenabdrücken sieht“, beschreibt sie. Ob an der jetzigen mutwilligen Zerstörung eine oder mehrere Personen beteiligt waren, lasse sich nicht sagen. Anzeige habe der Verein nicht erstattet: „Wir haben es überlegt, aber dachten, wir könnten damit auch nichts mehr ausrichten.“
Stattdessen hat der Vereinsvorstand entschieden, „dass wir an die Öffentlichkeit gehen“, sagt Kinner. Und ergänzt: „Wir haben eine Überwachungskamera!“