Kaiserslautern Tapfer geschlagen

Der mit einer Rumpftruppe in das Heimspiel gegen Spitzenreiter wiha Panthers Schwenningen gegangene Tabellenletzte der Ersten Regionalliga Südwest, 1. FC Kaiserslautern, ist am Sonntag nur knapp an einer möglichen Sensation vorbeigeschrammt.

Die Roten Teufel waren drauf und dran, im zweiten Durchgang einen 20-Punkte-Rückstand wettzumachen, standen beim 62:72 (27:42) am Ende jedoch wieder mit leeren Händen da. Wie so oft in den vergangenen Wochen waren es Kleinigkeiten, die den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage machten. Diesmal machte unter anderem die schwache Freiwurfquote (14/25) dem Schlusslicht einen dicken Strich durch die Rechnung. Die mit nur sieben einsatzfähigen Spielern angetretenen Lauterer suchten couragiert den Weg nach vorne und lagen nach zwei erfolgreichen Angriffen mit 4:0 in Front. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich kaum mehr als 50 Zuschauer auf der Haupttribüne der Barbarossahalle eingefunden. Stimmung? Fehlanzeige! Nach acht Niederlagen in Folge war nur der harte Kern zum Spiel gegen den amtierenden Vizemeister gekommen. Schwenningen wurde seiner Favoritenrolle zunächst vollauf gerecht und zog bis zum Ende des ersten Viertels über 13:10 auf 26:12 (10.) davon. Obwohl das Spiel schon früh den im Vorfeld erwartet Verlauf zu nehmen schien, gaben sich die Lauterer nicht auf und hielten beherzt dagegen. Auch als die Gäste ihren Vorsprung auf 20 Punkte ausbauten, suchte man hängende Köpfe im Lager der Pfälzer vergebens. Von den sich allmählich füllenden Rängen kam zur Pause aufmunternder Applaus. Die Zuschauer hatten ein feines Gespür dafür, dass sich die Mannschaft von Theo Tarver gegen die körperlich und spielerisch überlegenen Gäste mächtig ins Zeug legte und ihr Bestes gab. Gute Aktionen der Roten Teufel wurden immer wieder mit Szenenapplaus bedacht, zum Beispiel der Treffer von Japhet McNeil zum 34:51 (26.), nachdem sich der US-Amerikaner im Eins-gegen-eins durchgesetzt hatte. Schwenningen gefiel sich in der Rolle des haushohen Favoriten, der kein Problem damit zu haben schien, dem krassen Außenseiter auch mal ein paar schöne Aktionen zu gestatten. Diese vermeintliche Generosität wäre dem Spitzenreiter um ein Haar zum Verhängnis geworden, weil der FCK jetzt hinten dicht machte und vorne immer wieder Nadelstiche setzte. Nach einem Wortgefecht zwischen Lauterns Kevin Croom und Gäste-Trainer Alen Velcic, für das beide ein technisches Foul erhielten, nahm die Partie endgültig an Fahrt auf. Die Roten Teufel kämpften sich mit einem 20:5-Lauf zum 50:55 (32.) zurück und schnupperten an einer faustdicken Überraschung. Als Velcic acht Minuten vor Schluss nach seinem zweiten technischen Foul der Halle verwiesen wurde und sich für den höhnischen Beifall der FCK-Fans mit einem Handkuss in Richtung Kabine verabschiedete, schien das Spiel endgültig zu kippen. Näher als bis auf vier Punkte kam das Tarver-Team jedoch nicht mehr heran, weil Schwenningen in den entscheidenden Situationen einen Tick cleverer war. „Alle haben heute 100 Prozent Einsatz gezeigt“, lobte Lauterns Sportlicher Leiter Jan Christmann die Einstellung seiner Mannschaft, die den Klassenerhalt nach wie vor aus eigener Kraft erreichen kann. Bester Schütze war McNeil mit 20 Punkten. Auch Waldemar Nap traf zweistellig. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: McNeil (20), Nap (19), Erb (9), Luyeye (8), Croom (6), Wallney, Schulze – Beste Spieler: McNeil, Erb – Tsvetkov, Perry – Spielfilm: 4:0 (2.), 10:13 (6.), 12:26 (10.), 15:35 (14.), 27:42 (20.), 30:50 (24.), 50:55 (32.), 56:61 (38.), 62:72 (40.) – Zuschauer: 85 – Schiedsrichter: Berres/Langenbach. |kkm

x