Kaiserslautern Tanzen ersetzt Licht und Wärme

91-73510234.jpg

Die aktuelle Spielzeit am Pfalztheater begann ohne den langjährigen Chefchoreograph und Ballettdirektor Stefano Giannetti (wir berichteten). Statt seiner übernehmen – zunächst als Übergangslösung – in dieser Saison zwei Gastchoreografen Gianettis erstere Aufgabe. Die administrative Leitung der Compagnie verantwortet seit September die ehemalige Tänzerin und diplomierte Trainingsmeisterin Elena Iglesias Galan, zu deren Aufgabenbereich zudem Ballettassistenz und Trainingsleitung zählen.

Was kaum jemand außer Haus wusste: Elena Iglesias Galan arbeitet bereits seit Mitte 2013 am Pfalztheater. Zunächst als Mutterschutzvertretung für Ludovine Theron (sie kam 2007), 2014 dann in Teilzeit mit Theron zusammen. Das bedeutet naturgemäß, dass der 42-Jährigen sowohl Betrieb, als auch Mitarbeiter bestens vertraut sind. Ebenso die Stadt drum herum. Diese sei, so die verheiratete Mutter zweier Mädchen, in erster Linie die Stadt ihrer Arbeitsstelle. Obwohl: Dass sie mit ihrer Familie überhaupt seit 2012 in der Pfalzmetropole lebt, hat zuallererst mit der Arbeitsstelle ihres Mannes zu tun. Guido Hoffmann war FCK-Fußballer von 1990 bis 1992 und somit Bundesligameister 1991, kehrte zurück als U23-Trainer und Nachwuchskoordinator bis 2013 und war bis Mai dieses Jahres Trainer beim SVN Zweibrücken. Auch wenn ihr hier das spanische Licht fehlt, die Wärme und wohl auch ihre Herkunftsfamilie – hier lebt sie dennoch das aus, was ihr Leben ist: Tanz. Sie war drei Jahre alt, als sie mit ihren Geschwistern die Ballettschule besuchte. Sie war sechs Jahre alt, als sie Jüngere trainierte. Und sie war 20 Jahre, als es als Balletttänzerin hinaus in die Welt ging. Diese Welt hieß – noch vor Wiesbaden und wieder zurück nach Valencia – zunächst Leipzig. Dort jedoch gab es jenen fußballernden Ballettliebhaber Hoffmann. Der Rest ist bekannt. Nach einer Familienauszeit studierte Iglesias Galan in Mannheim Tanzpädagogik und schloss mit Diplom ab. Dieser Berufszweig macht ihr riesigen Spaß, besonders wenn sie mit Kindern arbeiten kann. Die Chance dazu gibt ihr die ehemalige klassische Solo-Balletttänzerin am Pfalztheater, Olivera Kramaric-Rösler. Ihre beiden Töchter dagegen ließen keine Ambitionen erkennen, in elterliche Fußstapfen treten zu wollen – weder mit Tanzfüßen, noch mit Fußballfüßen... Aktuell stehen neben den Wiederaufnahmen „Everyman“ und „Pariser Leben“ (in Heilbronn) Trainieren und Assistieren für „My Fair Lady“ an. Diese Choreographie verantwortet Regisseur Cusch Jung (wir berichteten gestern) und heißt konkret, dass sowohl die Compagnie, als auch Chorsänger tanzen werden. Den ersten großen Ballettabend feiert das Haus erst im Dezember. Getreu dem Spielzeitmotto „Liebe. Versuch Liebe“ bringt Gastchoreograph James Sutherland aus Schottland (Ballett-Chef in Pforzheim) mit „Romeo und Julia“ das wohl bekannteste Liebesdrama auf die Bühne. Sowohl ihm, als auch dessen isländischer Kollegin Kathrin Hall wird die Ballettmeisterin Iglesias Galan in der laufenden Saison zuarbeiten. „Ich bin gespannt und freue mich, weil ich dieses Arbeiten mag.“ Termine Premiere des Musicals „My Fair Lady“ ist am 31. Oktober um 19.30 Uhr auf der Bühne im Großen Haus. Weitere Vorstellungen am 7., 14., 15., 21. November, 1., 23., 25., 31. Dezember, 8., 15., 24. Januar, 17. Februar, 10., 12., 26. März, 5. Mai sowie am 2. und 10. Juli; Infos und Karten unter 0631/3675-209 und www.pfalztheater.de.

x