Kaiserslautern Türen und Fenster geschlossen halten

Bei mir wird schon nicht eingebrochen – bei mir ist nichts zu holen“: Das Polizeipräsidium Westpfalz warnt ausdrücklich vor der typischen Fehleinschätzung und nutzt den Beginn der dunkleren Jahreszeit, um über Schutz vor Wohnungseinbrüchen aufzuklären und Eigeninitiative anzumahnen.

Vor dem bundesweiten „Tag des Einbruchschutzes“ am morgigen Sonntag warnte Polizeipräsident Wolfgang Erfurt gestern davor, den Einbruch in die eigene Wohnung zu unterschätzen. Der Einbruch in die Privatsphäre bedeute einen tiefen Einschnitt in das subjektive Sicherheitsgefühl des Bürgers und sei oft nur schwer zu überwinden. Das Thema Wohnungseinbrüche beschäftige die Polizei das ganze Jahr und es werde auch das ganze Jahr über ermittelt, betonte Erfurt. Wenn sich mit der Umstellung der Uhren auf Winterzeit der Beginn der dunklen Jahreszeit ankündige, sei dies für die Polizei aber ein Anlass, sich mit dem Thema besonders zu beschäftigen. Mit dem Sicherheitsmobil des Polizeipräsidiums als Infostand werden deshalb in der kommenden Woche Polizeibeamte des Polizeipräsidiums Westpfalz an verschiedenen Standorten Bürger beraten. Der Vergleich zu 2012 (835 Wohnungseinbrüche) zeige, dass die Gesamtzahl der Einbruchsdiebstähle aus Wohnungen in der Stadt nicht zugenommen habe, mit 686 in 2013 und prognostizierten 780 für 2014 aber immer noch eine beachtliche Anzahl von Straftaten ausweise, erläuterte Polizeidirektor Christof Gastauer. Der Vergleich mit Pirmasens und Zweibrücken, zwei anderen Zentren in der Zuständigkeit des Polizeipräsidiums zeige, dass gute Infrastruktur, wie die in Kaiserslautern gegebene Nähe zur Autobahn, die Anzahl von Wohnungseinbrüchen begünstige. Andererseits helfe ein intaktes soziales Gefüge mit aufmerksamen Nachbarn, diese zu vermeiden. „Man steigt auch schon mal ein ohne zu wissen, ob es ich lohnt“, mahnte der Leiter des Führungsstabs. Sein Appell: „Türen abschließen, keine Kippfenster und die Polizei informieren, wenn es einen Einbruch gegeben hat.“ Der Erfolg polizeilicher Ermittlungen sei stark geprägt von Hinweisen aus der Bevölkerung. Kriminaloberkommissarin Sabrina Pieper berichtete von der erfolgreichen Aufklärung einer Einbruchsserie, die im April verschiedene Ortschaften im Landkreis in Aufregung versetzt habe. Den Tätern seien 67 Einbrüche, davon 43 erfolglos versuchte, in von Amerikanern gemieteten Einfamilienhäusern zugeordnet worden. „Es waren keine reisenden Täter, sie kamen aus der Gegend“, betonte die Kommissarin. „Die beste Sicherheitstechnik nutzt nichts, wenn man die Tür nicht abschließt oder das Fenster gekippt lässt“, mahnte Polizeihauptkommissar Michael Krauß, neben Präventionsmaßnahmen auch das eigene Verhalten zu überprüfen.

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