Kaiserslautern Stadtleben: Wenn die Tochter mit dem Vater ...

Früher hieß es: Wenn der Vater mit der Tochter, heute heißt es: Wenn die Tochter mit dem Vater ... Vanessa Schröder fährt über Pfingsten zu Rock am Ring. Sie arbeitet dort. Und sie nimmt ihren Vater Michael mit, der bei dem Pfingstfestival am Nürburgring die Metal-Band „Rammstein“ sehen will, weil er die Texte interessant findet. Bei der 20-jährigen Lautererin dagegen steht eher die Arbeit im Mittelpunkt. Sie studiert im zweiten Semester BWL, Messe-, Kongress- und Eventmanagement an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Dual bedeutet: Vanessa Schröder studiert drei Monate an der Uni, drei Monate arbeitet sie. Schon im vergangenen Jahr hat sie bei Rock am Ring gearbeitet. Und auch da war Papa Schröder dabei. Die 20-Jährige schleppt in der Tagschicht von 7 bis 17 Uhr Equipment, sie richtet die Bühne an. „Das gefällt nicht jedem“, erzählt sie, doch ihr macht die „rustikale Arbeit“ Spaß. „Stagehand“ − „Bühnenhand“ − nennt sich das, was sie macht: Sie legt auf der Bühne Hand an, baut Podeste auf − etwa für den Schlagzeuger − oder unterstützt die Künstler bei anderen Arbeiten. Früher hat ihr Vater sie mit zu Konzerten geschleppt. Das erste, erinnert sie sich, war in Mannheim mit der kanadischen Sängerin Shania Twain. „Da bin ich eingeschlafen.“ Sie war erst sechs oder sieben Jahre alt. Ihr erstes Kammgarn-Konzert bestritt sie bei der deutschen Sängerin Yvonne Catterfeld. Während ihrer Schulzeit im Rittersberg-Gymnasium jobbte Schröder abends an der Kammgarn-Kasse. „Da habe ich viel mitbekommen.“ Aus diesen Anfängen hat sich alles entwickelt. Nach ihrem Studium will sie im Konzertbetrieb bleiben, noch enger mit den Künstlern zusammenarbeiten. Die Arbeit „macht einen irgendwie glücklich“. Auf dem Nürburgring geht es „cool und locker“ zu, „wir lachen unheimlich viel“. „Das würde ich auch ohne Bezahlung machen.“ Und nach Feierabend kann sie sich „Rammstein“ angucken und mit Papa ein Bier trinken. No Rain, wünschen wir.