Kaiserslautern STADTLEBEN: Rückkehrer mit Retterqualitäten

An Rettern besteht immer Bedarf, vor allem im Fußball, wo der Abstieg ja in jeder Saison droht. Kein Wunder also, dass der gebeutelte TuS Hohenecken, dessen Auftreten und Tabellensituation in der Fußball-Verbandsliga eigentlich schon seit dem zweiten Spieltag mehr als bescheiden ist, auf Rettersuche war und im Winterschlussverkauf möglicherweise auch fündig geworden ist. So präsentierte sich der Dinosaurier der Verbandsliga am Samstag im Testspiel beim Stadt- und Ligarivalen SV Morlautern mit mehr als einer Handvoll neuer Spieler. Unter ihnen auch Hakan Torun. Als bekannt wurde, dass der Abwehrrecke in der Winterpause zum TuS Hohenecken wechseln würde, dürfte bei nicht wenigen Anhängern des Traditionsklubs das wunde Fußballherz höher geschlagen haben. Wenn einer das Zeug zum Retter hat, dann der in Aussehen und Spielweise dem Dortmunder Innenverteidiger Mats Hummels gleichende Torun, der bereits vor sieben Jahren das Trikot des TuS trug. Torun selbst mag das Wort Retter nicht. Denn vor dem Abstieg könne den TuS, betont der 30-Jährige, nicht er allein, sondern nur die Mannschaft retten. Doch dass er die Chefrolle übernommen hat und der zuletzt vor allem in der Defensive völlig verunsicherten Mannschaft Orientierung und Festigkeit geben kann, zeigte sich in der Partie gegen Morlautern, die der TuS mit 2:0 gewann. In seinen jungen Fußballerjahren wäre für Torun wohl auch eine Profikarriere möglich gewesen, doch er gab dem Studium an der hiesigen Universität den Vorzug und schloss es als Wirtschaftsingenieur ab. Er habe „so eine schöne Zeit“ in Hohenecken gehabt, nennt Hakan Torun als einen von zwei Gründen, warum er wieder für den TuS am Ball ist. Der andere Rückkehrgrund sei der Hohenecker Trainer Bujar Gashi. „Wir sind gut befreundet“, erzählt Hakan Torun, der seinem Freund und seinem früheren Klub in dieser Notlage helfen will und der bei einem Happy End wohl auch nichts dagegen hätte, wenn er als Retter gefeiert würde. (pkn)

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