Kaiserslautern STADTGESPRÄCH:

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Er besucht den städtischen Eigenbetrieb Stadtbildpflege, eine Teilpersonalversammlung bleibt ihm indes verwehrt. Frank Bsirske, der Verdi-Bundesvorsitzende, muss mit einer Nummer kleiner leben bei seiner Visite in der Daennerstraße in der kommenden Woche. Verdi hätte es sich sicherlich gerne anders gewünscht. Es wäre ein mächtiger Auftritt des Verdi-Chefs im heißen Wahlkampf für die Personalratswahl bei der Stadtverwaltung am 4. April gewesen und ein Rückenwind für die Verdi-Liste. Aber, erstens legte der Personalrat der Stadt mit seinem Vorsitzenden Peter Schmitt (Komba) keinen Antrag auf eine Teilpersonalversammlung vor, und zweitens, die Stadtverwaltung hütete sich davor, zwischen die Fronten der Wahlkämpfer von Verdi und Komba zu geraten. Das Hin und Her um den Besuch von Verdi-Chef Frank Bsirske im städtischen Eigenbetrieb Stadtbildpflege hat der Personalratswahl bei der Stadtverwaltung eine Aufmerksamkeit geschenkt, die sie womöglich sonst nicht gehabt hätte. Ein spannendes Rennen ist zu erwarten. Die Großgewerkschaft Verdi will die Scharte bei der Personalratswahl von vor vier Jahren auswetzen, als die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft stark an Zustimmung einbüßte. Und der Konkurrent, die im Beamtenbund integrierte Komba-Gewerkschaft, will die Position behaupten, die sie damals erobert hat. Und der ehrgeizige Komba-Personalratsvorsitzende Peter Schmitt will bleiben, was er derzeit ist. Ausgang offen. Gute Nachrichten hatte der Wirtschaftsstandort Kaiserslautern zuletzt zu vermelden. Ein Geschäftshotel mit 144 Zimmern wird auf dem bisherigen Putsch-Gelände im PRE-Park gebaut. Ein Holiday Inn Express soll an der Ecke Mainzer Straße/Donnersbergstraße entstehen. Und: Die PRE baut ihr längere Zeit schon im Gespräch gewesenes sechsstöckiges Bürohaus, auch im PRE-Park. 3000 Quadratmeter Bürofläche werden so geschaffen. Und nun hat auch der Kaiserslauterer Unternehmer Hans Sachs der RHEINPFALZ bestätigt, dass er das frühere Dorint-Hotel erworben hat und dass es wieder ein Hotel unter einer international bekannten Marke werden soll. Das sind gute Entwicklungen, die Kaiserslautern als Standort mit Perspektive kennzeichnen. Mehr noch als der Erwerb überrascht die Tatsache, dass in das frühere Dorint-Hotel wieder ein Hotel einziehen soll. Die wenigsten hatten wohl noch ein Hotel auf dem Betzenberg auf ihrer Rechnung, spätestens auch nachdem sich ein Hotel im PRE-Park angekündigt hat und immer noch ein Hotelprojekt am Messeplatz auf der Kladde steht. Spekuliert wurde über die Zukunft des leerstehenden Hotels in der Vergangenheit immer wieder: Wird das frühere Dorint-Hotel abgerissen? Wird Wohnbebauung daraus? Wird ein Altenheim daraus? Oder was auch immer … Die Nachfolger von Erika Bourguignon haben die Fähigkeit, einem Angst und Schrecken einzujagen. Sie haben die Schaufenster von Lederwaren Erika zugepflastert mit fenstergroßen Plakaten, die auf einen radikal reduzierten Lager-Räumungsverkauf hindeuten und Rabatt-Prozente von 20, 30 oder gar 50 Prozent den Kunden versprechen. Was kann das anderes bedeuten, als dass es den Nachfolgern von Erika Bourguignon trotz aller Anstrengungen nicht gelungen ist, das exklusive Geschäft und damit das Lebenswerk der Kaiserslauterer Vorzeige-Geschäftsfrau in Kaiserslautern aufrechtzuerhalten? Aber nein, und Gott sei Dank, die Plakate führen auf eine falsche Fährte. Der Lager-Verkauf bezieht sich auf die Schließung einer Filiale des Unternehmens am Entenpfuhl in Koblenz. Kleiner gedruckt ist es auf einem der Plakate zu lesen. Erika Bourguignon hätte diese irreführende Aktion nicht gut geheißen … Und was gibt es sonst noch Neues in der Großstadt? Das extravagante Café 15 in der Steinstraße gibt es nicht mehr. Die Cocktail-Bar unter einer hohen, dekorativen Stuck-Decke war mal eine erste Adresse. Jetzt läuft der Umbau. Das Team vom Café am Markt will, so heißt es, da eine belgische Bierkneipe unter dem Namen „Hop in“ realisieren. Die Zeiten ändern sich und die Gastronomie auch …

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