Kaiserslautern Stadtgespräch:

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Jedes Jahr ist die Rede vom Sommerloch, der Zeit, in der in den Ferien so gar nichts los sein will, weil jedermann in Urlaubsgefilden zu weilen scheint. Auch in Kaiserslautern ließ sich in diesem Jahr schon ein Sommerloch erblicken – oder sogar eher zwei. Und das im wirklich wahrsten Sinne des Wortes. Erst sackte Anfang Juli die Steinstraße in Höhe des Jugendzentrums ein, und jetzt, in der ersten Ferienwoche, gab die Fahrbahn in der Kantstraße nach. Zum Glück ist beim Auftauchen des gefürchteten Sommerlochs bislang niemand zu Schaden gekommen, weder Mensch noch Gefährt. Doch zumindest ist nun amtlich bestätigt, welche Ausmaße ein solch fieses Loch haben kann: eine Größe von mehreren Quadratmetern und eine Tiefe von mehr als einem Meter. Da hoffen wir mal, dass nicht noch weitere Sommerlöcher in der Stadt auftauchen oder diese mit dem Voranschreiten der Ferien gar noch größer werden. Nur in zweiter Linie mit dem Beginn der Ferienzeit hat die Vielzahl der Katzen im Tierheim zu tun. Die Ursache dafür liege vielmehr eher in den Fällen begründet, in denen die Vierbeiner vom Veterinäramt aus einer Haltung geholt werden mussten, sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Anne Knauber. 90 Katzen leben nun also im Tierheim, so viele dass sie schon den bellenden Vierbeinern die Quarantäne streitig machen. Dass die Einrichtung schnurrenderweise aus allen Nähten platzt, lenkt den Blick in der Tat auf ein Kastrationsgebot für Freigängerkatzen. Warum gibt es so etwas, wie die Tierschützer meinen, eigentlich nicht in der Stadt? Vermehren sich die Samtpfoten unkontrolliert, landet schließlich auch immer wieder unerwünschter Nachwuchs im Tierheim, das dann hoffentlich gerade keinen Aufnahmestopp hat. Weitaus mehr Platz als die Katzen haben da glücklicherweise andere tierische Bewohner: die Lemuren, die bald im Zoo in Siegelbach ein Domizil vorfinden werden. Neun davon ziehen im kommenden Monat im brandneuen Gehege ein, wo maximal 40 Lemuren hineinkönnten. Dass sich die Einweihung der begehbaren Anlage jetzt um einige Wochen verzögert, verdeutlicht einmal mehr, welches Großprojekt der Zoo damit selbst stemmt, um für Besucher möglichst attraktiv zu sein. Da Geld nicht im Überfluss vorhanden ist, wird viel selbst geleistet. Und das kann eben dauern. Denn zuallererst müssen die Tierpfleger ja an ihre Schützlinge denken, bevor sie zu Bauarbeitern mutieren. Wenn dann bald alles steht, das Haus für die Lemuren komplett ausgestattet, das Außengelände angelegt ist und die Tierchen auf den Bäumen über den Köpfen der Besucher herumtollen, wissen die Zoo-Beschäftigten, was sie alles geleistet haben. Respekt! Die Sommerzeit ist die heiße Phase auf dem Ausbildungsmarkt: Jetzt werden fast die Hälfte der Verträge zwischen Firmen und künftigen Azubis geschlossen. Für Auszubildende war ebenso Endspurt angesagt, ging es doch an die Sommerprüfungen. Mussten die jungen Leute vor Jahren oftmals bangen, ob sie nach der Lehre einen ersten „richtigen“ Job finden, stolpern inzwischen immer weniger Jugendliche über diese sogenannte zweite Schwelle. Denn die Unternehmen wollen ihren Nachwuchs in Zeiten des sich herauskristallisierenden Fachkräftemangels oft halten. Das wird in den kommenden Jahren in der Westpfalz noch wichtiger sein, da derzeit rund 20 Prozent der Beschäftigten zwischen 55 und 65 Lenze zählen. Für die jungen Leuten bedeutet das aber umgekehrt, beste Chancen zu haben.

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