Kaiserslautern Sieg mit Geburtstagsständchen

«Saarbrücken.» Trotz heißer Temperaturen präsentierte sich der 1. FC Kaiserslautern II am Samstag bei Saar 05 Saarbrücken ganz cool. Er wurde seiner Favoritenrolle gerecht und landete einen überlegenen 3:0 (2:0)-Sieg. Die Oberligapartie nahm im Stadion Kieselhumes den erwarteten, unaufgeregten Gang – bis kurz vor Schluss. Da kochten dann doch noch die Emotionen hoch.

Auslöser war – die Partie war da schon längst entschieden – eine völlig überdrehte Aktion eines Saar-05-Spielers in der 89. Minute. Der stürmte auf den 17-jährigen Kaiserslauterer Keeper Jonas-Janko Weyand los und setzte dann auch noch zur Grätsche an. Das ließ den Kaiserslauterer Trainer Hans Werner Moser, der bis dahin ruhig an der Seitenlinie gestanden hatte, nicht kalt, er wurde laut. Die Szene hatte bei ihm schlimme Erinnerungen an das Hinspiel wachgerufen, in dem der damalige Lauterer Torhüter Matheo Raab durch ein „böses Foul“ eine schwere Verletzung erlitten hatte, die noch immer nicht auskuriert ist. „Da sagst Du nichts!“, rief Moser seinem Trainerkollegen zu, der zuvor jedes noch so kleine Foul eines FCK-Spielers lautstark moniert hatte. Die Gemüter beruhigten sich dann auch schnell wieder, zumal dem Keeper diesmal nichts passiert war. So konnte sich Coach Moser am Ende über einen überzeugenden Sieg seiner Mannschaft freuen. Für seinen Kapitän Christian Kühlwetter war es zudem noch ein Geburtstagsgeschenk. Nach dem Schlusspfiff sangen ihm seine Teamkollegen ein „Happy-Birthday“-Ständchen, worüber sich das Geburtstagskind, das 22 Jahre alt wurde, sichtlich freute. Zum Spiel stellte Kühlwetter zutreffend fest, dass er und seine Mannschaftskameraden „nicht gut“ ins Spiel gekommen seien, gegen einen Gegner, der in der ersten Halbzeit besser spielte, als es sein Tabellenplatz – Saar 05 ist Drittletzter – vermuten ließ. Dass es allein bei den heißen Temperaturen blieb und nicht auch noch das Spiel hitzig wurde, dafür sorgten die Moser-Schützlinge in der ersten Halbzeit durch zwei eiskalt erzielte Tore. Beim Führungstreffer durch Manfred Osei Kwadwo (36.) war Kühlwetter der Vorbereiter, und das zweite Tor wurde von Carlo Sickinger eingeleitet, der den Part des Mittelfeldspielers vor der Abwehr eindrucksvoll erfüllte. Das Tor zum 2:0 erzielte in der 44. Minute der dynamische Dylan Akpess Esmel, der dann auch noch die Kraft für ein Freudentänzchen hatte. Wer nun dachte, die Betzenberger würden in der zweiten Halbzeit die Sache kräfteschonend angehen und gegen das sichtlich ausgepowerte Heimteam auf Verwaltungsmodus schalten, sah sich getäuscht. Die Gäste spielten munter nach vorne und erhöhten in der 61. Minute auf 3:0. Ansatzlos zog Sickinger aus etwa 26 Metern ab – vom linken Pfosten prallte der Ball ins Netz. Dieser Treffer war für Sickinger gleichsam das Sahnehäubchen. „Er hat seine Sache gut gemacht“, gab’s nach der Partie auch ein Lob vom Trainer. Zur Belebung des Angriffsspiel der Lauterer trug auch die Einwechslung des Profis Kacper Przybylko bei, der in der 62. Minute für Iosif Maroudis und nach langer Verletzungspause zu seinem zweiten Einsatz kam. Joker Mohamed Morabet verpasste in der 69. Minute eine gute Gelegenheit, sich bei Trainer Moser für seine Einwechslung mit einem Tor zu bedanken. Von Esmel gut in Szene gesetzt, lief er auf den gegnerischen Schlussmann Marc Birkenbach zu, vermochte diesen aber nicht zu überwinden. Das war dann aber nur ein Schönheitsfehler, in einer von den Lauterern standesgemäß gewonnenen Partie.

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