Kaiserslautern „Schnelle Lösung für Internationale Schule“

Die CDU fordert schnellstmöglich eine Standortlösung für die Internationale Schule. Die Linke spricht sich für ein Gesamtkonzept aus, in dem der künftige Gesamtbedarf der verschiedenen Schultypen und Schulstandorte für die Stadt ermittelt wird.

Wie berichtet, war das Kreiswehrersatzamt mit der Villa Ritter als Standort für eine Internationale Schule in der Diskussion. Der Anbau des Kreiswehrersatzamtes soll nun für eine Flüchtlingsunterkunft umgebaut werden, in der Villa Ritter sollen Räume vom Arbeits- und Sozialpädagogischen Zentrum (ASZ) genutzt werden, Betreuer der Asylbewerber hier Büroflächen erhalten. Die CDU Kaiserslautern fordert Oberbürgermeister Klaus Weichel und den Baudezernenten Peter Kiefer auf, umgehend eine neue Möglichkeit der Unterkunft für die geplante Internationale Schule zu finden. Um Kaiserslautern als internationalen Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort zu etablieren, dürfe die Eröffnung der Schule nicht weiter nach hinten verschoben werden. „Es gibt schon heute indische Firmen, die gerne nach Kaiserslautern kommen möchten und eine internationale Schule wünschen“, so der Kreisvorsitzende Harry Wunschel. Diese Chance für die Weiterentwicklung der Stadt im Jahr 2015 dürfe nicht verpasst werden, die Internationale Schule wäre ein Aushängeschild. Mit der Schweizer Seelab AG stehe ein erfahrener Betreiber zur Verfügung, der im Endausbau eine Internationale Schule als Ganztagsschule über drei Stufen plant. Die Bedarfsermittlung in den Monaten März bis Juni 2014 habe gezeigt, dass die Mindestanmeldezahl von 200 Schülern erreicht werden könne. Die Voraussetzungen für die Errichtung einer solchen Schule seien also gegeben, nur der Standort sei jetzt wieder offen. „Die Stadtverwaltung sollte auslaufende Schulen, verlassene Hotels oder andere städtische Gebäude auf ihre Nutzungsmöglichkeit schnellstmöglich untersuchen, da gibt es sicherlich Möglichkeiten“, so Wunschel. Die Stadtratsfraktion der Linken begrüßt den Plan der Stadt, das ehemalige Kreiswehrersatzamt als Unterkunft für Flüchtlinge zu nutzen und dementsprechend umzubauen. „Wir benötigen dringend Unterkunftsmöglichkeiten für die ankommenden Flüchtlinge“, erklärt Fraktionsvorsitzender Stefan Glander, der fragt: „Was kann sinnvoller sein, als einen herrschaftlichen Familiensitz, der anschließend militärischen Zwecken diente, nun den Ärmsten als Zuflucht zur Verfügung zu stellen?“ Ebenso finde die Nutzung der Villa Ritter für die Beratung und Betreuung der Asylbewerber die Unterstützung der Linken. Menschenwürdige Unterbringung, schnellstmögliche Integration und eine entsprechende Betreuung sollten die Kernpunkte der Willkommenskultur sein. Dafür sei das ASZ zu unterstützen und auszustatten. Die Linke erwarte auch eine bedarfsgerechte Personalplanung, um eine fachgerechte Betreuung der zum Teil traumatisierten Flüchtlinge zu gewährleisten. Glander erklärte weiter, die Planung einer Internationalen Schule, die im ehemaligen Kreiswehrersatzamt einziehen sollte, müsse in ein schulisches Gesamtkonzept einfließen, in dem der zukünftige Gesamtbedarf der verschiedenen Schultypen und Schulstandorte für Kaiserslautern ermittelt wird. Der Verein für Baukultur und Stadtgeschichte erklärte, nun liege es an den beiden Dezernenten Peter Kiefer und Joachim Färber, die Umsetzung der Internationalen Schule zügig voranzutreiben. Selbst wenn das ASZ vorübergehend in die „Villa Ritter“ mit Büroräumen einziehe, sei der Charakter dieses herrschaftlichen Anwesens ideal für eine solche Bildungseinrichtung, für die sich der Schuldezernent an eben diesem Platz mit potenziellen Unterstützern einsetzen sollte. Wichtig ist dem Verein nach wie vor, dass alle Nutzer den Charakter dieses Kleinods der Kaiserslauterer Baugeschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu schätzen und zu bewahren wissen. Unterdessen kursieren in dem Wohnviertel Flyer, in dem sich Anwohner gegen die Nutzung des Gebäudes als Flüchtlingsunterkunft aussprechen. Eine Unterbringung in der Breite vermeide eine Ghettoisierung, durch die geplante Verwendung werde jede Nutzung auf eine unbestimmte Zeit unterbunden. (red)

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