Kaiserslautern Schauen, dann bauen

91-87016801.jpg

In die Lego-Ausstellung auf der Gartenschau kommt Bewegung. Die Volksbank geht auf Reisen und Andreas Böker baut am Samstag, 20. August, sein Modell Steinford auf. Die RHEINPFALZ und Nils Nager sind dabei.

„Steinford ist eine ähnliche Kategorie wie das Capitol“, sagt Martin Schild, der Vorsitzende des Vereins Lauter Steine. Bis Ende Mai war das Modell des US-amerikanischen Capitols von Dominik Gerlach aus Aschaffenburg in der Gartenschau zu sehen. Der Verein Lauter Steine, der sich im vergangenen Jahr gegründet hat, um die Gartenschau bei ihrer Lego-Ausstellung zu unterstützen, sorgt regelmäßig für neue Exponate. Dafür nutzen die Mitglieder des Vereins ihre Kontakte in die Welt der Lego-Bauer, wie Schild erzählt. Die Modelle, die in Kaiserslautern gezeigt werden, stammen aus ganz Deutschland. Bei „Steinford“, das Andreas Böker aus Herford in Nordrhein-Westfalen gebaut hat, werde es für die Besucher wieder sehr viel zu sehen geben, verspricht Schild. In seinem Modell hat Böker ein Schwarzwalddorf aus der Zeit der 1930er Jahre entworfen. Ein Flüsschen und ein Viadukt, beide mit dem Namen „Bricke“ sind dabei ebenso zu sehen wie Marktplatz, Wassermühle, Sägewerk, Goldbergbau und forstwirtschaftliche Flächen. Wer will, kann sich am 20. August ab 11 Uhr den Aufbau des Modells in der Gartenschau ansehen und den Baumeister mit Fragen löchern, sagt Schild. Nicht nur Böker, auch andere Lego-Aussteller werden an diesem Tag für Gespräche bereit stehen. Für Kinder hat sich der Verein einige Spielaktionen einfallen lassen. Bevor Steinford kommt, tritt die Volksbank wie berichtet diese Woche ihre Reise zu einer Ausstellung auf die Nordseeinsel Langeoog an, erzählt Schild. Parallel dazu ist der Verein bereits mit der Planung für das nächste Jahr beschäftigt. An einigen Modellen, die dann zu sehen sein werden, wird derzeit schon fleißig gebaut. Eines davon ist das Stadtschloss, das sich Schild vorgenommen hat. Ein anderes ist die Fruchthalle, an der Dieter Sültemeyer seit vergangenem Jahr tüftelt. Von der Lego-Ausstellung habe er aus der RHEINPFALZ erfahren und spontan beschlossen, mitzubauen, erzählt er. Mittlerweile ist Sültemeyer stellvertretender Vorsitzender des Vereins und immer auf der Suche nach Leuten, die sich engagieren wollen. „Es wäre toll, wenn noch ein paar Leute aus Kaiserslautern helfen würden“. Derzeit habe der Verein 22 Mitglieder, die meisten kommen jedoch nicht aus der Stadt, wie Schild informiert. Die Fruchthalle ist für Sültemeyer das erste Lego-Freibau-Großprojekt. Gar nicht so einfach, wie der Lehrer am St.-Franziskus-Gymnasium erzählt. Bevor er mit dem Bauen angefangen hat, hat er sich die Fruchthalle erst einmal genau angesehen und viele Fotos gemacht. Dann hat er sich Baupläne besorgt, die in etwa passen könnten. „Ganz genau findet man dazu allerdings nichts“, schränkt er ein. Wie groß das Modell wird, will Sültemeyer noch nicht verraten. Nur so viel: „Es soll ja zum Rathaus passen“. In Kisten und Kästen hat der Pädagoge das notwendige Material gesammelt – auf 130.000 Steine dürfte das Modell am Ende kommen, schätzt er. Was fehlt, ist die Zeit. „Eigentlich kann ich nur in den Ferien bauen“, sagt er. Besonders schwierig sei es, die runden Elemente nachzubilden. Und die Fruchthalle hat sehr viele Rundbögen, stellt er seufzend fest. Irgendwie lasse sich das aber sicher realisieren, ist er zuversichtlich. Die Lösungen entwickelten sich meist sowieso erst beim Bauen. Wie er zu seinem ersten Lego-Satz kam, weiß der Vater zweier Töchter noch genau. Das sei in Australien gewesen, wo er mit seiner Familie drei Jahre gelebt habe. Gemeinsam mit seiner kleinen Tochter habe er damals Sammelmarken eingelöst. Der Preis: ein Lego-Auto. Seit damals hält der Lego-Bauer das erste Modell in Ehren. Die Begeisterung für das kreative Bauen ist bis heute geblieben. Genau wie bei seiner Tochter. |jtt

x