Kaiserslautern Rollstuhlbasketball: Regionalliga statt Bundesliga

Die Kaiserslauterer Rollstuhlbasketballer „Rolling Devils“ verabschieden sich aus der Bundesliga und gehen zurück in die Regionalliga. „Zurück zu den Wurzeln“, nennt der Verein diesen Schritt und spricht von einem Neustart.

Vor zwei Jahren sind die FCK-Rolling Devils in die Rollstuhlbasketballbundesliga aufgestiegen und haben das bei ihrer Gründung ausgegebene Ziel damit schneller als erwartet erreicht. Im Aufstiegsjahr und als Bundesligist feierten die „rollenden Roten Teufel“ sportliche Erfolge, doch erwiesen sich die Organisations- und Prozessstrukturen als noch nicht erstligatauglich – „deren Ausbau hatte nicht mit der rasanten sportlichen Aufwärtsentwicklung Schritt halten können“, schreibt der Verein in einer Mitteilung zum Rückzug und versichert, dass die Kaiserslauterer Rollstuhlbasketballer diese strukturellen Defizite mittlerweile beseitigt haben. Mit neuen Strukturen, vor allem bei der rechtskonformen Gestaltung von Beschäftigungsverhältnissen (Arbeitsentgelt, Versicherungsschutz, Steuerbeiträge, und so weiter), aber auch in anderen Bereichen versuchte der Verein die Anforderungen der jeweils zuständigen offiziellen Stellen zu erfüllen (wir berichteten mehrfach). „Diese Umstrukturierung parallel zum laufenden Spielbetrieb erwies sich als enorme Aufgabe, die mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden war“, gestand Vorsitzender Sascha Gergele. Der Verein plante zunächst mit einem Start in der bald beginnenden Saison der Rollstuhlbasketballbundesliga – doch es kommt jetzt anders als gedacht. In den letzten Monaten mussten die Devils den Weggang fast ihres gesamten Erstligakaders verschmerzen. Zudem gingen die Sponsoring-Einnahmen erheblich zurück, was die Etatplanung für die kommende Saison deutlich erschwert. Bereits in den vergangenen beiden Jahren hatten finanzielle Verpflichtungen aus Altlasten und Kostenpositionen in unerwarteter Höhe große Löcher in den Saisonetat gerissen. Der Verein stopfte diese Löcher mit Hilfe seiner Freunde und Unterstützer und zog jetzt die Reißleine. Der Start in eine weitere Bundesligasaison mit einer signifikanten Deckungslücke hätte ein großes Risiko bedeutet. Ein Rückzug war die unweigerliche Folge, erklärt er. Die Rolling Devils wollen mit ihrer bisherigen zweiten Mannschaft in der Regionalliga Mitte auch weiterhin am Spielbetrieb teilnehmen. Zur Mannschaft gehören mehrere Spieler aus der Region mit zum Teil langer Vereinszugehörigkeit. Nach dem abgeschlossenen strukturellen Neuaufbau des Vereins wollen die Rolling Devils den sportlichen Neustart angehen, dessen zentrales Ziel die baldige Rückkehr in die Zweite Bundesliga ist. Vorsitzender Gergele zum Bundesliga-Rückzug der Rolling Devils: „Diese Entscheidung ist uns enorm schwergefallen, aber hier muss die Vernunft siegen. Wir können kein Harakiri betreiben und den gesamten Verein aufs Spiel setzen. Wir stehen gegenüber allen Aktiven, Mitgliedern und unseren Partnern in der Pflicht.“ |red

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