Kaiserslautern „Premiere für Kaiserslautern“

Das St.-Franziskus-Gymnasium und -Realschule führt am Donnerstag und Freitag, 7./8. Mai, anlässlich des Kriegsendes vor 70 Jahren in der Otterberger Abteikirche die Friedensmesse „The Armed Man: A Mass for Peace“ von Karl Jenkins auf. Das Konzert am Donnerstag ist öffentlich (Beginn: 19.30 Uhr). Das Konzert am Freitag ist eine geschlossene Schulveranstaltung. Mit Brigitte Gemmecker-Gropp vom Leitungsteam der Musiklehrer sprach Joachim Schwitalla über die Aufführung.

Die Schule hat sich mit diesem Konzert viel vorgenommen. Was spricht, abgesehen vom Datum des Kriegsendes vor 70 Jahren, für die Friedensmesse von Karl Jenkins?

Die Anregung kam von Matthias Lambrich aus dem Kollegium. Einem besonderen Ereignis sollte man in einer besonderen Form gedenken. Dazu bot sich die Friedensmesse von Karl Jenkins an. Sie bündelt das gesamte musikalische Potenzial unserer Schule. Unter-, Mittel- und Oberstufenchor, Großes Orchester, Blasorchester, Vororchester, Stomp-AG und Blockflötenkreis leisten ihren Beitrag. Unterstützt werden wir vom Fels-Chor, dem Chor der Freunde, Eltern, Lehrer und Schülerinnen sowie von Bezirkskantorin Beate Stinski-Bergmann mit der Jugendkantorei der evangelischen Singschule Kaiserslautern. Für die Aufführung haben Bischof Karl-Heinz Wiesemann und Dekanin Dorothee Wüst die Schirmherrschaft übernommen. Was ist das Besondere an dem Konzert? Das Werk versteht sich als interreligiöse Friedensmesse, in der auch ein muslimisches, jüdisches, russisch-orthodoxes und ein franziskanisches Gebet gesprochen wird. Jenkins’ Werk kann im Zusammenhang mit zahlreichen Kompositionen aus Mittelalter und Renaissance gesehen werden. Das französische Soldatenlied „L’homme armé“ bildet den Rahmen der Komposition. Die Teile des Konzerts, die dem Aufbau einer Messe folgen, repräsentieren Stationen der Musikgeschichte. Das Werk wurde bereits seit 2001 mehrfach in Europa aufgeführt. Für Kaiserslautern wird es eine Premiere sein. Mit rund 300 Schülerinnen, Lehrern, Eltern und einem großen Orchester ist der Aufwand für die Friedensmesse sehr groß. Wie packt man so eine Mammutaufgabe an? Die Aufführung verlangt neben zahlreichen Chor- und Orchesterproben ein großes organisatorisches Geschick. Die Proben laufen seit Herbst des vergangenen Jahres. Dank der großzügigen Unterstützung durch die Schulleitung und die Rücksichtnahme der Kollegen im Unterricht, gab es keine größeren Probleme. Ohne das Engagement meiner Musikkollegen Andrea Liese, Elisabeth Ehrmann, Katharina Hagelauer-Walder, Georg Kühner und Peter Bosle, die jeweils ein bis zwei Sätze dirigieren, wäre das Konzert nicht möglich. Die Aufführung findet in der Abteikirche in Otterberg statt. Was spricht für die Abteikirche als Aufführungsort? Für die Abteikirche spricht, dass sie als Simultankirche den ökumenischen Geist widerspiegelt, sie eine Klosterkirche der Zisterzienser war und ideell den Franziskanern nahe steht. Hinzu kommen die Größe, die Anmut und die Ausstrahlung des Kirchenraumes. Bereits 2001 führten wir zur Verabschiedung unserer ehemaligen Schulleiterin, Schwester Bernharda, das Franziskusoratorium in der Abteikirche auf. Plakate und Programme zur Aufführung wurden von Schülerinnen unter dem Eindruck der Musik gestaltet. Welchen Beitrag leistet die Musik zur Inspiration der Bilder? Dahinter steckt ein methodischer Ansatz, unseren Schülerinnen die Musik näher zu bringen. Die Malerei ermöglicht den Schülerinnen einen anderen Zugang zum Stück und hat damit eine große Wirkkraft. Was versprechen Sie sich von der parallel zur Aufführung dargebotenen Video-Installation des Lichtkünstlers Ralf Kopp? Ralf Kopp hat Ausschnitte der von den Schülerinnen gemalten Bilder zu einer Video-Installation verarbeitet. Diese werden in die Aufführung eingeblendet. Dadurch fühlen sich wiederum Schülerinnen von 18 Klassen in das Projekt eingebunden. (jsw)

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