Kaiserslautern „Positive Erfahrungen gemacht“

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Zu einer „Nacht des Handwerks“ lädt die Handwerkskammer der Pfalz heute, Freitag, 18 bis 24 Uhr, ins Berufsbildungs- und Technologiezentrum, Im Stadtwald 15, Kaiserslautern, ein. Über die Veranstaltung sprach Joachim Schwitalla mit Joachim Korn, dem Geschäftsbereichsleiter der überbetrieblichen Ausbildung.

Was verspricht sich das Handwerk von einer Abendveranstaltung als „Nacht des Handwerks“?

In Kaiserslautern ist die Nacht des Handwerks eine Premiere. In Koblenz, wo die Nacht des Handwerks bereits zum neunten Mal stattfindet, haben wir positive Erfahrungen gemacht. Dort besuchten im vergangenen Jahr 8000 Leute die Veranstaltung. Wir versprechen uns eine große Aufmerksamkeit, nicht zuletzt deswegen, weil Veranstaltungen mit dem Zusatz „Nacht“ sehr populär geworden sind. Selbstverständlich wollen wir das Handwerk in das Bewusstsein der Bevölkerung rücken. Wir wollen aufzeigen, welche Handwerksberufe es gibt. Leider ist das Handwerk in Deutschland aus dem Fokus der Bevölkerung gerückt. Handwerksbetriebe in der Straße findet man so gut wie nicht mehr. Sie sind heute überwiegend in Gewerbegebieten angesiedelt, aus dem Blickfeld der Menschen geraten. An wen wenden Sie sich mit der Nacht des Handwerks? In erster Linie wenden wir uns an den Nachwuchs. Wir wenden uns an junge Leute und deren Eltern als Berufsbegleiter. Noch immer sind im Handwerk viele Lehrstellen nicht besetzt. Die Gründe sind bekannt. Sie reichen vom demografischen Wandel bis hin zum Verhalten junger Menschen. Diese ziehen seit Jahren eine längere schulische und eine akademische Bildung einer beruflichen Ausbildung vor. Dem wollen wir entgegenwirken. Gleichzeitig bieten wir technisch Interessierten einen Einblick in die Weiterentwicklung des Handwerks. Neben Unterhaltung, beispielsweise mit dem Kabarett der „Untiere“, bieten wir informative Fachvorträge. Alle überbetrieblichen Werkstätten von 20 Handwerksberufen sind geöffnet. Wir wollen demonstrieren, was das Handwerk macht. Welche Chancen bietet das Handwerk dem Nachwuchs? Es ist nicht nur die Vielfalt der Ausbildungsberufe im Handwerk. Längst hat die Technik ins Handwerk Einzug gehalten. Entsprechend sind die Anforderungen in der Berufsausbildung gestiegen. Wir wollen Entwicklungschancen im Handwerk aufzeigen, die über den Gesellen und den Meister hinaus jungen Erwachsenen entsprechend dem rheinland-pfälzischen Hochschulgesetz eine akademische Ausbildung ermöglichen. Das Handwerk ist heute keine Sackgasse. (jsw)

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