Kaiserslautern Piraten auf Beutezug in Neuhausen
«Neuhausen.» „Seeräuber Ahoi“ – so lautete am Samstag das Motto der inzwischen legendären Faschingsparty, die der TuS Dansenberg alljährlich in eigener Halle veranstaltet. Die Drittliga-Handballer, auswärts bislang eher als Leichtmatrosen unterwegs, lehrten zur gleichen Zeit den TV 1893 Neuhausen das Fürchten und erbeuteten beim 25:20 (13:13) den ersten Auswärtssieg.
Das TuS-Schiff, das bislang in fremden Gewässern bis auf das 26:26 bei den Rhein-Neckar-Löwen II keiner Klippe aus dem Weg ging, war von Anfang an auf Kurs und ließ sich vom kriselnden Zweitliga-Absteiger zu keinem Zeitpunkt den Wind aus den Segeln nehmen. Kapitän Christopher Seitz führte eine Woche nach dem 29:21-Triumph gegen den TSV Neuhausen/Filder eine Mannschaft aufs Feld, die mit breiter Brust antrat und in Loic Laurent einen überragenden Schützen an Bord an hatte. Der 25-jährige Franzose, der als letzter von insgesamt vier Winter-Neuzugängen angeheuert hatte, traf bei seinem Debüt aus allen Lagen und steuerte neun Tore zur ersten erfolgreichen Kaperfahrt bei. Nach ausgeglichener erster Halbzeit machten die Lauterer nach der Pause die Schotten dicht und ließen nur noch sieben Treffer zu. Die beiden Dansenberger Torhüter Markus Seitz und Tim Hottgenroth hielten bärenstark und wurden von ihren Vorderleuten hervorragend unterstützt. Eine Woche vor dem mit Spannung erwarteten Pfalz-Derby bei der TSG Haßloch präsentierten sich die Schwarz-Weißen in einer Verfassung, die den Traum vom Klassenerhalt wieder in greifbare Nähe rücken lässt. Auch tabellarisch sieht es nach dem zweiten Sieg in Folge nun wieder deutlich besser aus. Aktuell trennt die Mannschaft von Trainer Marco Sliwa nur die schlechtere Tordifferenz vom ersten Nichtabstiegsplatz. Neuhausen, das seinen Vorsprung auf den TuS im Falle eines Sieges auf komfortable fünf Zähler hätte ausbauen können, steckt nun ebenfalls ganz unten drin. Die Schwaben haben als Tabellenzwölfter nur noch ein Pünktchen mehr auf dem Konto als der Aufsteiger. Die rund 700 Zuschauer in der Metzinger Hofbühlhalle bekamen über weite Strecken ein Spiel auf Augenhöhe zu sehen. Die Gastgeber versäumten es, beim Stand von 7:4 (15.) nachzulegen und ihre Führung weiter auszubauen. Ein Doppelschlag von Luca Munzinger und ein Treffer von Laurent sorgten dafür, dass die Lauterer im Geschäft blieben (8:8/20.) und kurz darauf mit 11:10 in Front gingen. Mit einem 5:1-Zwischenspurt zum 20:16 (43.) legte die Sliwa-Sieben nach der Pause dann den Grundstein. Näher als bis auf zwei Tore kam die Mannschaft von Spielertrainer Ferdinand Michalik jetzt nicht mehr heran. Mit drei Toren in Folge zum 23:18 (54.) machte der überragende Laurent endgültig alles klar. Dansenberg, das extrem diszipliniert spielte, keinen Siebenmeter verursachte und ohne eine einzige Zeitstrafe auskam, siegte verdient und kann den Klassenerhalt in den restlichen zehn Spielen wieder aus eigener Kraft bewerkstelligen. So spielten sie TuS Dansenberg: M. Seitz/Hottgenroth (Tor), Laurent (9), Megalooikonomou, Aranda (je 4), Munzinger (3), C. Seitz, Claussen (je 2), Schulze (1) Spielfilm: 4:3 (10.), 7:4 (15.), 8:8 (20.), 10:11 (23.), 13:13 (Halbzeit), 16:20 (43.), 18:23 (54.), 20:25 (60.) – Siebenmeter: 0:0/1:0 – Zeitstrafen: 3/0 – Beste Spieler: Laurenco/Laurent – Zuschauer: 690 – Schiedsrichter: Homa/Mehl