Kaiserslautern Pflaster ist „alternativlos“

Die Hasenstraße wird wie geplant gepflastert, darauf einigte sich der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung. Bedenken kamen aus den Reihen der SPD, weil Pflaster als Straßenbelag einen hohen Unterhaltungsaufwand habe.

Die Neugestaltung der Hasenstraße zwischen Kammgarn- und Kennelstraße stand auf der Tagesordnung der Bauausschusssitzung am Montagnachmittag. Schon in der ersten Wortmeldung dazu fragte SPD-Ausschussmitglied Harald Brandstädter, ob man beim Ausbau der Straße unbedingt auf Pflastersteine als Straßenbelag setzen müsse. In etlichen Straßen habe man durch Absenken der Steine oder laute Geräusche beim Überfahren bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Elke Franzreb, Referatsleiterin Stadtentwicklung, bezeichnete das Pflastern der Hasenstraße als „alternativlos“. Schon allein aus gestalterischen Gründen, denn die Straßen in der Umgebung seien ebenfalls alle gepflastert. Franz Schermer (SPD) appellierte an die Verwaltung: „Wir sollten aufhören zu pflastern! Wieso setzen wir immer wieder den Fehler fort?“ Franzreb erläuterte vor dem Bauausschuss, dass es zum Beantragen von Fördergeldern wichtig sei, bestimmte Straßen zu pflastern: „In Städtefördergebieten ist die Ästhetik ein wesentlicher Aspekt.“ Da könne es nicht sein, dass in einem Wohngebiet bis auf eine Straße alle anderen gepflastert seien. Franzreb: „Wir nutzen Pflastersteine nur dort, wo in der Vergangenheit mit Pflaster begonnen wurde und wo die Verkehrsbelastung gering ist. Da können wir jetzt kein anderes Fass aufmachen.“ Simon Sander von den Grünen fragte nach, wieso „Pflaster bei uns gefühlt nach zwei, spätestens drei Jahren“ erneuert werden muss. „Wenn das gut gemacht ist, kann es halten“, entgegnete Franzreb, daneben sei es eine Frage der Unterhaltung und der Verkehrsbelastung, wie lange Pflasterflächen halten. Sander schlug vor, in Kaiserslautern einen „Pflastermensch“ einzuführen, der die Flächen im Blick habe und – falls nötig – nachsanden könne. Dass es mit dem Pflaster nicht funktioniere, das sehe man an verschiedenen Ecken der Stadt, schob Schermer nach: „Was nützen uns Zuschüsse, wenn ich danach so einen Aufwand hab’?“ Mit dem weiteren Einbau von Pflastersteinen wiederhole man Fehler „sehenden Auges. Und das geht doch nicht!“ Der Leiter des Referats Tiefbau, Sebastian Staab, schaltete sich ebenfalls in die Diskussion ein: „Die Pflasterbauweise ist durchaus beherrschbar.“ Problematisch bei gepflasterten Straßen sei vor allem die Schubbelastung durch Bremsen oder Anfahren von Fahrzeugen. Fachleute des Referats würden sich außerdem die Pflasterflächen in anderen Städten genau anschauen. Wichtig sei, den Ausbau zu kontrollieren. Tobias Wiesemann (Grüne) regte an, die Neugestaltung der Hasenstraße zu nutzen, um Stromnetzverbesserungen durchzuführen, damit es perspektivisch möglich sein könne, dass Anwohner ihre auf der Straße parkenden Elektroautos an den Straßenlampen aufladen könnten. Baudezernent Peter Kiefer sagte zu, den Vorschlag an die Stadtwerke Kaiserslautern weiterzuleiten und ihn zu besprechen. Der Ausschuss stimmte mit einem Nein (Schermer) und vier Enthaltungen aus den Reihen der SPD der Neugestaltung der Hasenstraße zu.

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