Kaiserslautern Peter Pan sorgt für Spannung im Saal

Verwechslung: Statt Peter Pan haben die Piraten Freddie in einem Sack gefangen genommen.
Verwechslung: Statt Peter Pan haben die Piraten Freddie in einem Sack gefangen genommen.

Ein Spektakel der besonderen Art erlebten die Besucher der Kreuzsteinhalle in der vergangenen Woche. Grundschüler aus Kaiserslautern-Erzhütten und die Musical-AG der Förderschule Rockenhausen brachten gemeinschaftlich das etwa zweistündige Musical „Peter Pan“ auf die Bühne.

Die Aufführung sollte Spenden für die Partnerschule in Ruanda einbringen: „Peter Pan ist ein zeitloses Stück, was die Kinder hier im Zuschauerraum mit denen in Rockenhausen, auf den Erzhütten und auch in Ruanda verbindet“, leitete Birgit Kopnarski, Lehrerin an der Grundschule Erzhütten, nach Begrüßung und Dankesworten von Schulleiterin Margret Carmine zum Theaterstück über. Wegen des beliebten Draufgängers und ewig jungen Peter Pan war die Kreuzsteinhalle ruckzuck mit erwartungsfrohen Kindern und Erwachsenen gefüllt. Schon vor Beginn des Stücks schlich sich das Gefühl ein, dass Piraten die Mehrzweckhalle gekapert haben könnten. Hier und dort tauchten plötzlich Stoppelbärtige und Einäugige zwischen den Stuhlreihen auf. Ob Peter Pan sich gegen die Seeräuber unter Leitung von Captain Hook durchsetzen können würde, erfuhr das gespannte Publikum allerdings erst nach und nach. Im Wechsel von Chorgesang und Schauspiel entwickelte sich die Geschichte: Pan ist gemeinsam mit seinen beiden Glöckchen in die Welt zurückgekehrt, um seinen Schatten zu suchen. Soweit bekannt, allerdings trifft er anstatt Wendy nun Freddie in einem Mannheimer Hinterhof. Pan bittet das Kind um einen wunderschönen Gedanken, damit alle zusammen ins Nimmerland zurückfliegen können. „Nimmerwieder Erwachsene?“, fragt die enttäuschte Freddie und fügt an „Nimmerwieder genervte Nachbarn? Nimmerwieder genervte Mutter?“ Sie begleitet Pan und die Feen und wird prompt von den Piraten gefangen genommen. Die halten sie wegen eines Mützentauschs für Peter Pan. Hook lässt an diesen einen bitterbösen Brief zeichnen – schreiben können seine Seeräuber nicht – und stellt ihn per Papierflieger zu. Natürlich gelingt es am Ende, Freddie zu befreien und nach Mannheim zurückzubringen. Initiator des gemeinsamen Musical-Projekts ist Christoph Immetsberger, der an der Förderschule am Donnersberg die Musical-AG leitet. Er übte im vergangenen Dreivierteljahr auch zweimal pro Woche mit den Kindern der Erzhütterer Grundschule. Kostüme und Kulissenbau lagen ebenfalls in der Verantwortung der Förderschule. Während einer Projektwoche kamen die Grundschüler beim Bauen und Malen der Kulisse zu Hilfe. „Im Grunde ist es ein Theaterstück, aber im Mittelpunkt steht die Inklusion und die Musik und Ruanda“, fasste Kopnarski die Idee hinter der Kooperation der beiden Schulen zusammen. „Peter Pan“ war bereits das zweite Stück, das behinderte und nicht-behinderte Kinder miteinander aufführten, und es soll auch nicht das letzte gewesen sein. Im nächsten Jahr wollen sich Immetsberger und Kopnarski mit den Kindern dem „Dschungelbuch“ zuwenden.

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