Kaiserslautern Nichts für schwache Nerven

Machte es spannend und blieb dabei cool: Felix Köhler.
Machte es spannend und blieb dabei cool: Felix Köhler.

Nahe der Hafenstadt Hamburg, im beschaulichen Ortsteil Norderstedt, erreichte Felix Köhler von der TSG Kaiserslautern beim Top 48 Bundesranglistenturnier der Schüler A (U15) – nach den nationalen Meisterschaften das bestbesetzte Turnier – mit dem Bronzerang abermals eine Topplatzierung. Der 14-jährige Schülernationalspieler hatte bis dahin jedoch einiges zu überstehen.

Nichts für schwache Nerven war das Auftreten von Felix Köhler schon am Samstag, am ersten Turniertag. Da hatte er gegen Leon Graf (SC Niestetal), Noah Hersel (1. FC Köln) und Pavel Sokolov (TTG Marpingen-Alsweiler) alle Spiele klar in drei Sätzen gewonnen. Die Partie gegen Leon Lühne (SV Sillenbuch) fiel gänzlich ins Wasser, da der Baden-Württemberger aufgeben musste. Das jedoch hatte Folgen. „Vor dem letzten Spiel musste Felix fast fünf Stunden warten, bis er wieder an die Platte konnte. Das war natürlich sehr schwer für ihn, da fokussiert zu bleiben“, erklärte Tobias Weber vom Pfälzischen Tischtennisverband (PTTV), der Köhler während des Turnier betreute. Am Ende stand eine 11:6, 11:8, 8:11, 10:12, 9:11-Niederlage für Köhler auf dem Spielberichtsbogen gegen Tobias Sältzer, den Akteur des TTC Zugbrücke Grenzau. Das Aus? Obwohl in der Zwischenrunde noch eine Möglichkeit bestand, sich die Qualifikation für die Finalrunde der besten vier Spieler zu sichern. „Das war ein Riesenkampf. Das sind immer enge Spiele“, sagte Weber zur Partie Köhlers gegen Marko Panic. Den Spieler vom BV Borussia Dortmund besiegte er dann aber doch mit 3:11, 11:9, 7:11, 11:9, 11:3. Doch der eigentliche Krimi stand noch bevor. Gleich das erste Spiel am Sonntagmorgen war eines mit Finalcharakter für den Schülernationalspieler und Europameisterschaftsteilnehmer. Ein Satz und vier Bälle Rückstand hatte der 14-Jährige, der seit nunmehr einem Monat das Tischtennis-Internet in Deutschlands Tischtennishauptstadt Düsseldorf besucht. Panic und Sältzer, dem Köhler in der Vorrunde unterlag, waren spielgleich. Köhler und Sältzer hatten 5:5 Sätze, Panic 5:4 bei jeweils einer gewonnenen und einer verlorenen Partie. Panic lag zudem noch vier Ballgewinne vor Köhler. Das galt es nunmehr vor den Augen von Ex-Nationalspieler und Internat-Verantwortlichen Christian Süß aufzuholen. „Das war ein Nervenkrieg“, erklärte Tobias Weber. Köhler setzte sich in drei Sätzen gegen den Akteur des TB/ASV Regenstauf Martin Knaub (11:5, 11:5, 11:7) durch. In der anderen Partie siegte Panic mit 3:1 gegen Sältzer. Das Ergebnis: Panic lag am Ende vier Punkte hinter Köhler, und der TSG-Akteur war doch noch im Halbfinale. Dort gab es allerdings eine deutliche Niederlage für den 14-Jährigen. Nationalmannschaftskollege Vincent Senkbeil (TuS Lachendorf) war der Gegner in der Runde der letzten vier. Es war das vorgezogene Finale. Die Auslosung war nicht ganz so glücklich“, erklärte Weber, der dem späteren Sieger attestierte, gegen Köhler die besseren Lösungen gefunden zu haben. „Auf so einem Niveau machen dann Nuancen den Unterschied“, meinte Weber nach der 1:3-Niederlage seines Schützlings. Im darauf folgenden Spiel um Platz drei traf Köhler auf Tom Schweiger (DJK Altdorf), gegen den abermals ein Zitterspiel angesagt war. Der TSG-Akteur lag mit 6:8 im Hintertreffen. „Dann hat Tobi eine super Auszeit genommen“, erklärte Köhler, dass sein Trainer mit seinen Tipps entscheidend zum Sieg im Spiel um den Bronzerang beitrug. Mit seinen folgenden beiden Angaben gelangen ihm zwei Punkte und schließlich auch der Sieg. „Wir sind froh, dass wir den dritten Platz geholt haben. Damit können wir gut leben“, sagte Weber abschließend, der auch auf den Druck verwies der auf seinem Schützling lastete. Die weiteren Teilnehmer aus der Pfalz: Parth Waikar (TSG Kaiserslautern) wurde 46., Jakob Götz vom TV 03 Wörth 47., bei den Schülerinnen belegte Katharina Bruck vom VfL Duttweiler den 40. Rang.

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