Kaiserslautern Neue Ausstellung in der Pfalzgalerie

„Über Materie in die Unendlichkeit“ ist der Titel der Ausstellung mit Arbeiten von Norbert Kricke und Emil Schumacher, die am morgigen Freitag, 19 Uhr, in der Pfalzgalerie eröffnet wird.

Die Schau zeigt Plastiken und Gemälde, ergänzt durch grafische Blätter, die seit den 1950er Jahren bis zum Spätwerk der beiden befreundeten Künstler entstanden sind. Die Leihgaben kommen überwiegend aus dem Nachlass von Norbert Kricke sowie dem Emil Schumacher Museum, Hagen. Die Ausstellung wird am Freitag durch Museumsdirektorin Britta E. Buhlmann und Kuratorin Annette Reich eröffnet. Zwei wegweisende Positionen der deutschen Kunst nach 1945 stehen in einer spannungsreichen Präsentation einander gegenüber. Gemeinsamkeiten und Unterschiede weisen über eine in der Vergangenheit oft getroffene Zuordnung zu Konstruktivismus und Informel hinaus. Norbert Kricke (1922 bis 1984) zählt zu den bedeutendsten Plastikern der Nachkriegszeit. Mit seinem Konzept der „Raumplastik“ lässt er seine entmaterialisierten, aus gebogenen Metallstäben bestehenden, abstrakten Werke als Bewegungsabläufe in den Raum greifen. Ausgehend von der Materie zielte Kricke auf deren Überwindung. Linien als wesentliche Gestaltungselemente verweisen in unterschiedlich bewegten Formen auf den unendlichen Raum. Für den Maler Emil Schumacher (1912 bis 1999), der als ein Hauptvertreter des Informel gilt, standen Materie und Farbe in ihrer haptischen Qualität im Zentrum der Auseinandersetzung. Die Raumfrage beschäftigte ihn in gleicher Weise. Er entwickelte seine Auffassung von Raumtiefe als eine zugleich „greifbare, tastbare Nähe“. (red)

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