Kaiserslautern Nap bleibt cool und verwandelt

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Der 1. FC Kaiserslautern hat am Sonntag in der Ersten Basketball-Regionalliga Südwest im dritten Anlauf den ersten Sieg gelandet. Neuzugang Waldemar Nap brachte den knappen 74:72 (32:33)-Erfolg gegen den MTV Stuttgart 1,8 Sekunden vor Schluss mit zwei nervenstark verwandelten Freiwürfen unter Dach und Fach.

„Wir haben heute ein Duell auf Augenhöhe gewonnen, in dem viele Kleinigkeiten den Unterschied gemacht haben“, gab FCK-Coach Jan Christmann nach dem wichtigen Sieg zu Protokoll. Vor rund 300 Zuschauern in der vor allem gegen Ende der Partie stimmungsvollen Barbarossahalle erwischten die Roten Teufel einen Auftakt nach Maß. Das erste Ausrufezeichen setzte Nap bereits nach wenigen Minuten, als er sich energisch zum Korb durchtankte und seine feine Einzelleistung mit einem krachenden, einhändigen Slam-Dunk krönte. Als Ronny Weihmann kurz darauf einen Drei-Punkte-Wurf versenkte, war der Traumstart aus Sicht der Lauterer perfekt (7:0/3.). Die Taktik von Christmann, potenzielle Starting-Five-Kandidaten wie Center Jon LaBad, Gergely Hosszu und Aaron Ellis zunächst auf der Bank zu lassen, schien voll aufzugehen. Stuttgart zeigte sich vom Blitzstart der Hausherren jedoch unbeeindruckt. Angetrieben von Topscorer Marco Schlafke legten die Schwaben einen 12:2-Lauf aufs Parkett und bauten ihre Führung auf 21:13 (9.) aus. Nap und Tim Baker-Schreyer sorgten mit ihren Treffern im zweiten Viertel dafür, dass der FCK bis zum Seitenwechsel wieder in Schlagdistanz war (32:33/20.). Die Zuschauer bekamen ein Spiel zu sehen, das hartumkämpft war. Was sich die Mannschaft von Christmann vorne aufbaute, machte sie durch allzu naives Abwehrverhalten oftmals wieder zunichte. „Wir hatten Schlafke und David Rotim über weite Strecken im Griff. Dadurch haben sich Lücken für andere Spieler ergeben, die zu einfachen Punkten am Brett geführt haben“, analysierte Lauterns Trainer, der in der hochdramatischen Schlussphase erst auf Weihmann, und wenig später auch noch auf LaBad verzichten musste, nachdem diese jeweils ihr fünftes Foul kassiert hatten. Die kleinliche Regelauslegung der nicht immer souverän wirkenden Unparteiischen sorgte auf der Tribüne spürbar für Unruhe. Erste „Schieber“-Rufe wurden laut. Das Fass zum Überlaufen brachte ein fragwürdiger Foulpfiff, der den Schwaben 17 Sekunden vor Schluss beim Stand von 70:72 aus ihrer Sicht zwei Freiwürfe bescherte, die trotz gellender Pfiffe prompt zum Ausgleich führten. Der letzte Pfiff der Partie gebührte den Referees und fiel in die Kategorie Konzessionsentscheidung. Waldemar Nap wars egal, er verwandelte beide Würfe, ohne mit der Wimper zu zucken, und brachte den ersten Saisonsieg unter Dach und Fach. Neben Nap (16 Punkte/9 Rebounds) wussten beim 1. FC Kaiserslautern vor allem Thomas Erb (10/7) und LaBad (12/6) zu überzeugen. „Die Mannschaft hat ihr Spiel heute auch unter großem Druck durchgezogen. Es war ein Spitz-auf-Knopf-Duell, das bis zum letzten Wurf offen war. Solche Spiele machen den Basketball aus“, gab Christmann zu Protokoll. Als Schlafke den finalen Wurf an den Ring setzte, war der erste Saisonsieg perfekt. So spielten sie 1. FC Kaiserslautern: Nap (16), LaBad (12), Erb (10), Croom (8), Weihmann (8), Hosszu (7), Baker-Schreyer (7), Ellis (4), Bolton (2), Littig, Wallney Spielfilm: 7:0 (3.), 9:12 (7.), 13:21 (10.), 25:26 (17.), 32:33 (20.), 40:45 (25.), 51:49 (28.), 60:57 (33.), 62:67 (37.), 69:70 (39.), 74:72 (40.) – Beste Spieler: Nap, LaBad, Erb – Schlafke, Leidel – Zuschauer: 290 – Schiedsrichter: Sternitzke/Dreifürst.

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