Kaiserslautern Nachspielzeit

Fast hätte er den Stürmern die Schau gestohlen. Alexander Joniks spielte nicht nur seinen Part als zentraler Defensivmann des Landesligisten SV Steinwenden in der Heimpartie gegen den VfB Waldmohr tadellos. Der kopfball- und zweikampfstarke Abwehrrecke setzte sich auch als zweimaliger Torschütze trefflich in Szene. Sein erstes Tor erzielte er in der 63. Minute, als er nach einem Freistoß den Ball zum 4:0 über die Linie drückte. Und zwölf Minuten später schlug er nach einer Ecke erneut zu und traf zum 5:0. Er habe „zweimal richtig gestanden“, kommentierte Joniks später sein gutes „Stellungsspiel“. Kein Wunder, dass der Steinwendener Spielertrainer Daniel Graf froh ist, dass er solch einen Akteur in seinen Reihen hat, der alles mitbringt, was einen modernen Verteidiger auszeichnet. Dass Daniel Graf selbst nur so vor Stürmerfreude sprüht, zeigte er beim 7:0 über Waldmohr eindrucksvoll mit seinen drei Treffern, womit er, wie er nach dem Spiel scherzend sagte, Alexander Joniks doch in die Schranken gewiesen habe. In dieser Form gehört die Graf-Truppe zum Besten, was die Landesliga momentan zu bieten hat, und ist heiß auf das Derby gegen den SV Nanz-Dietschweiler, das morgen (18.30 Uhr) in Steinwenden steigt. Bei dieser vorzeitigen Meisterschaftsfeier fehlte nichts. Kurz nach dem Schlusspfiff wurden die Spieler des FV Linden von ihren begeisterten Fans mit Bier und Sekt geduscht. „Es war etwas ganz Großes.“ So äußerte sich der Lindener Spielertrainer Marc Schneider nach dem Meistercoup, mit dem sich sein Team zwei Spieltage vor Saisonschluss den Titel in der C-Klasse Süd gesichert hatte. Die Meisterschaft hat der FVL nicht in irgendeinem Spiel errungen, er hat sie im Derby bei keinem Geringeren als dem Nachbarschaftsrivalen FSV Krickenbach perfekt gemacht. „Ganz Linden war in Krickenbach“, beschreibt Schneider die großen Erwartungen vor diesem Duell. Und die wurden dann auch mit dem 4:1-Sieg mehr als erfüllt. Die Krickenbacher hätten zwar alles versucht, um den Meisterschaftstriumph des Rivalen auf ihrem Platz zu verhindern, sagt Schneider, doch das sei ihnen in dieser überaus fair geführten Partie nicht gelungen. „Ein Unentschieden hätte uns gereicht, aber wir wollten den Sieg“, unterstreicht der Spielercoach das selbstbewusste Auftreten seiner Mannschaft, die sich mit der vorzeitigen Meisterschaftsfeier belohnte und dann per Autokorso von Krickenbach nach Linden chauffiert wurde. Je näher das Saisonende rückt, umso mehr wächst die Spannung in der A-Klasse Nord. Der Ligadritte VfR Kaiserslautern ist mit dem 4:1-Sieg bei der SpVgg Gauersheim dem drei Punkte vor ihm stehenden Zweiten Enkenbach dicht auf den Fersen geblieben. Dass die Enkenbacher auf der Zielgeraden noch „stolpern“, das hofft der Spielertrainer des VfR, Michael Wolter. „Der Druck liegt auf Enkenbach“, sagt Wolter und macht klar, was er sich mit seiner Mannschaft in diesem spannenden Finish vorgenommen hat: „Wir wollen die restlichen vier Spiele gewinnen.“ Sollte der SV Enkenbach, so Wolter, dem Druck jedoch standhalten, dann habe er den zweiten Platz und die damit verbundene Relegationsteilnahme verdient. Im Spiel gegen Gauersheim meldete sich Michael Wolter nach einer vierwöchigen Verletzungspause mit drei blitzsauberen Toren zurück. So brachte er die Erbsenberger mit einem per Direktabnahme erzielten Treffer und einem abgefälschten Strafraumschuss in der ersten Hälfte mit 2:0 in Führung. Und nach dem Seitenwechsel setzte er noch den spektakulären Schlusspunkt zum 4:1, als er den Ball zuerst an die Latte donnerte und ihn dann per Kopf ins Netz beförderte.

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